Große Unterstützung für die EZ-Aktion: Frank Deiß von Mercedes-Benz (Mitte) hat den Scheck über 15 000 Euro an Herbert Dachs und Silke Rayer von der EZ übergeben. Foto: Roberto Bulgrin

Im Rahmen der 57. Ausgabe der EZ-Weihnachtsspendenaktion sind mehr als 176 000 Euro für den guten Zweck geflossen. Unter anderem können die Kinder der Rohräckerschule bald mit einem neuen rollstuhlgerechten Bus Freizeitangebote wahrnehmen.

Die Sorge war groß, dass die Freizeit nicht stattfinden kann: An einem Freitag sollte es für einige Kinder der Rohräckerschule ins Skischullandheim gehen, doch am Dienstag zuvor kam die Nachricht, dass der Stoßdämpfer des rollstuhlgerechten Kleinbusses, mit dem die Reise geplant war, kaputt war. „Ein Lehrer hat es dann noch geregelt, dass der Bus rechtzeitig repariert war“, berichtet Andrea Anders, deren Sohn die Schule für körperliche und motorische Entwicklung besucht und die zweite Vorsitzende des Fördervereins ist. Seither macht der Bus, den die Kinder „Emma“ getauft haben, aber Mucken. Als Glück beschreibt es Anders daher, dass genug Spenden zusammengekommen sind für ein Nachfolge-Fahrzeug – 25 000 Euro davon aus der Weihnachtsspendenaktion der Eßlinger Zeitung.

Der rollschulgerechte Schulbus „Emma“ kann ersetzt werden. Die zweite Vorsitzende des Fördervereins Andrea Anders (rechts) und Lehrerin Cornelia Bosch freuen sich. Foto: Roberto Bulgrin

In diesem Winter hat die Hilfskampagne, hinter der der Verein Gemeinsam helfen steht, zum 57. Mal für den guten Zweck geworben. Patricia Oesterle, Vorsitzende des Vereins und Mitglied der Geschäftsleitung der EZ, zeigt sich beeindruckt von der Großzügigkeit von Vereinen, Betrieben und Privatpersonen. „Viele müssen mehr aufs Geld achten als beispielsweise noch vor zwei Jahren. Dennoch zeigen unsere Leserinnen und Leser eine große Solidarität mit jenen, denen es schlechter geht als ihnen selbst.“

Zahlreiche Benefizaktionen

Mehr als 176 000 Euro wurden diesmal im Rahmen der Aktion ausgeschüttet. „Der größte Teil kommt direkt Menschen in Not zugute, die selbst nicht genug Geld haben, um sich beispielsweise für sich und ihre Kinder neue Kleidung zu leisten“, sagt Oesterle. Sie dankt den Behörden, Wohlfahrtsorganisationen und Vereinen, die die Mittel an die Betroffenen weitergeben, ihnen beiseite stehen und soziale Projekte organisieren, die das Leben der Menschen verschönern. „Ihre Arbeit ist unglaublich wichtig, sie trägt zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei.“

Dass diese Arbeit fortgesetzt werden kann, dazu trugen unter anderem Benefizaktionen bei. So spendeten die Landfrauen mehr als 5000 Euro, die sie beim Verkauf von selbst gemachter Marmelade, Socken und Co. eingenommen haben. Der Gesangverein Neckarlust sammelte 5000 Euro, die unter anderem aus einem Konzert seines Chors Rhythmicals mit der Lumberjack Bigband und dem bekannten Sänger Max Mutzke stammen. Weitere Aktionen waren Konzerte des Folklorechors Plochingen, des Sängerbunds Ruit, ein Neujahrskonzert in der Klosterkirche Denkendorf, die Gala „Wir bewegen was“, das Adventssingen der EZ mit lokalen Künstlern in der Kelter Wäldenbronn und der Glühweinverkauf auf dem Esslinger Weihnachtsmarkt. Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, die die EZ-Aktion seit vielen Jahren unterstützt, hat auf der Plattform „Wir Wunder“ zu zwei Aktionen aufgerufen und Spenden großzügig aufgestockt.

Ausflüge für Kinder mit Behinderung

Die größte Einzelspende von 15 000 Euro leistete die Firma Mercedes-Benz, die ein Werk in Mettingen hat und seit langem zur Hilfskampagne beiträgt. Frank Deiß, Chairman Mercedes-Benz Drive Systems, übergab den Scheck an Silke Rayer, Mitglied des Vorstands von Gemeinsam helfen e.V., und Herbert Dachs, Vorsitzender der Geschäftsführung der Medienholding Süd und Geschäftsführer der EZ. Deiß versicherte auch für künftige Spendenaktionen die Unterstützung seines Unternehmens. Es sei wichtig, Menschen in Not in der Region zu helfen. Die Vorsitzende von „Gemeinsam helfen“ freut sich bereits auf die Weihnachtsspendenaktion im kommenden Winter. „Wir wollen nicht aufhören, den Menschen im Kreis Esslingen zu helfen, und hoffen auch weiter auf die Solidarität unserer Leserinnen und Leser“, sagt Oesterle.

Ein Nachfolger für „Emma“ ist bestellt. Wohl ein Jahr werde es dauern, bis er geliefert werde, sagt Anders. „Wir hoffen, dass ‚Emma’ so lange durchhält.“ Der Schulbus sei fast täglich im Einsatz, um Schülerinnen und Schüler beispielsweise zur Reittherapie zu bringen. Der Förderverein betreibt den Bus und viele der Freizeitaktivitäten in Kooperation mit dem Lehrpersonal auf seine Kosten, weil der Schulträger bei diesen Zusatzangeboten nicht zuständig ist. Da eine Fahrt mit Bus und Bahn meist nicht barrierefrei möglich ist, sei der Bus wichtig. „Für den neuen Bus gibt es dann auch einen eigenen Namen“, kündigt Anders an. Beim Schulfest im Herbst solle dieser gewählt werden.