Immer mehr Menschen mit geringem Einkommen haben Schwierigkeiten, sich das „täglich Brot“ zu leisten. Foto: dpa/Peter Kneffel

Die Weihnachtsspendenaktion der Eßlinger Zeitung geht in die 56. Runde. Neben sozialen Projekten stehen vor allem Menschen in Armut im Fokus.

Es geht nicht mehr nur sprichwörtlich ans Eingemachte: Die Kosten für das tägliche Leben steigen seit Monaten stark an und immer mehr Menschen im Kreis Esslingen beginnen, ihre finanziellen Vorräte anzutasten. Doch was tun, wenn es nichts Erspartes gibt, weil das Einkommen schon seit Jahren gerade so für den Alltag reicht? Ihnen will die Spendenaktion der Eßlinger Zeitung und des Vereins „Gemeinsam helfen“ unter die Arme greifen.

Die Solidarität mit Mitmenschen in finanziellen und sozialen Problemlagen ist im Kreis Esslingen groß. Im vergangenen Jahr wurden 192 000 Euro an die EZ-Weihnachtsaktion gespendet. Damit konnte viel gutes getan werden, weiß Harald Flößer, Vorsitzender des Vereins „Gemeinsam helfen“ und Chefreporter der Eßlinger Zeitung. „Schon die Coronapandemie mit all ihren Folgen hat Arbeitslosen, Senioren, Auszubildenden, Geflüchteten, Menschen im Niedriglohnsektor aber auch Familien mit mittlerem Einkommen hart zugesetzt“, erklärt er. Dass in diesem Jahr auch noch die Kosten für Strom und Heizung, aber auch Lebensmittel immer weiter ansteigen, bringe immer mehr Menschen im wohlhabenden Kreis Esslingen in existenzielle Not. „Das zeigen die vielen Hilferufe, die uns bei der EZ-Weihnachtsspendenaktion erreichen.“

Vielen reicht es kaum mehr für Nahrungsmittel

„Mit großer Sorge betrachten wir die steigende Not in unserer Gesellschaft“, schreiben beispielsweise Eberhard Haußmann, Geschäftsführer des Kreisdiakonieverbands, und Uwe Stickel, Leiter des diakonischen Beratungszentrums in Esslingen. Man hoffe sehr auf staatliche Ausgleichszahlungen und höhere Sätze in der Grundsicherung – doch die, meinen die Experten ernüchtert, würden so schnell wohl nicht kommen. Dabei sei das Geld bei vielen einkommensarmen Menschen bereits sehr knapp. „Viele treibt die Sorge um, wie sie ihren Alltag bestreiten sollen, wie sie ihr ‚täglich Brot’ auf den Tisch bekommen.“ Derweil seien die Regale in den Tafel-Läden fast leer und die Jagd nach Sonderangeboten groß. Die Menschen in den Beratungsstunden schilderten, dass sie sparten, wo es nur gehe. Am Schwimmbadbesuch, an der Teilnahme am Kindergeburtstag, der Familienfeier und bald auch am Besuch des Weihnachtsmarktes. Es müsse enorm verzichtet werden – auch auf das Nötigste.

Laut statistischem Bundesamt war schon 2021 gut jeder Fünfte in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen. Und die hohe Inflation von zuletzt zehn Prozent trifft ausgerechnet die Ärmsten viel stärker – weil jeder einzelne Euro mehr schon zu viel ist.

Besonderes Augenmerk auf Menschen in Armut

Die EZ-Weihnachtsspendenaktion will in diesem Jahr besonderes Augenmerk auf Menschen in Armut im Kreis Esslingen lenken. Einzelpersonen und Familien soll wie in den Vorjahren mit Geldbeträgen geholfen werden. Aber auch jene, die für die Menschen in Not da sind, erhalten Unterstützung. Sei es die Alltagshilfe für Multiple-Sklerose-Erkrankte des Vereins Amsel Wernau. Sei es das gemeinsame Fußballtraining für Kicker mit und ohne Behinderung in Ostfildern. Sei es die Anlaufstelle Wildwasser für Kinder und Erwachsene , die Gewalt erfahren haben. Und viele weitere.

Mehr Informationen gibt es unter www.esslinger-zeitung.de/weihnachtsspendenaktion