Hitze wird in den Sommern der Zukunft zum Alltag gehören. Die Folgen des Klimawandels sind aber auch schon in der Gegenwart zu spüren. Foto: picture alliance/dpa/Wolfram Kastl

Deutschland ist bisher schlecht auf Hitzewellen vorbereitet. Nur wenige Städte haben ein Konzept, um die Menschen zu schützen. In Stuttgart tut sich nun aber langsam etwas.

In Stuttgart wird es heißer. Unser Datenprojekt Klimazentrale zeigt: An rund 300 Tagen im Jahr liegt die Obergrenze der normalen Temperatur inzwischen über dem, was bis 1990 als normal gelten konnte. Die Stadt arbeitet an einem Hitzeaktionsplan, will im Juli Hotspots identifizieren. Der Grünen-Kreisvorstand Stuttgart schlägt nun im Rahmen einer Kampagne einen Zehn-Punkte-Aktionsplan vor, um die Menschen besser zu schützen. Die Rede ist von mehr Schatten, kostenlosem Wasser oder Schutz für Obdachlose. Am Mittwoch, 28. Juni, 14 bis 16 Uhr, wollen die Grünen vor dem Stuttgarter Rathaus mit Bürgern in Gespräch kommen.

Die Grünen sind nicht die Ersten, die sich hier einbringen. Die SPD im Stuttgarter Gemeinderat hatte im Dezember 2022 einen Hitzeaktionsplan sowie für den Sommer ein entsprechendes Budget gefordert.

Mit steigender Hitze ist Stuttgart nicht allein. Gleichzeitig sind die Städte in Deutschland bisher schlecht auf die Gesundheitsfolgen des Klimawandels vorbereitet. Nur wenige Kommunen haben einen Hitzeschutzplan. „Deutschland ist für den Katastrophenfall durch mögliche große Hitzewellen nicht gerüstet“, hieß es 2021 im Journal „The Lancet“. Ein bisschen tut sich etwas: Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat am Montag einen Hitzeschutzplan vorgestellt.