An heißen Tagen sind diese Orte in den Städten Gold wert. Das wird sich in der Zukunft nicht ändern. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

In Stuttgart ist die Zahl der heißen Tage gestiegen, und die Sommer der Zukunft werden allen Prognosen nach nicht kühler. Nun gibt es einen Vorstoß für einen Hitzeaktionsplan und ein Hitzebudget.

Der Sommer 2022 war ein Vorgeschmack für die Zukunft, da ist sich Lucia Schanbacher sicher. „Ich war hochschwanger und habe sehr gelitten.“ Der Stuttgarter SPD-Stadträtin geht es aber nicht um sich selbst. Ihre Fraktion fordert einen Hitzeaktionsplan sowie bereits für den nächsten Sommer ein Hitzebudget in Höhe von zwei Millionen Euro. „Es wird unerträglich, wenn wir nichts unternehmen“, sagt Schanbacher, in ihrer Fraktion die Sprecherin für Klima, Umwelt und Städtebau.

Die Hitze, eine Folge des Klimawandels, wird in den Zukunftssommern in den Städten besonders spürbar werden. Hier gibt es wenig Grün und viel Beton. Durch die Kessellage hat es Stuttgart besonders schwer, abzukühlen. 1990 lag die Zahl der hiesigen Hitzetage im Durchschnitt bei 15 im Jahr, inzwischen sind es im Durchschnitt 25. Die Höchstwerte liegen sogar noch deutlich darüber, 2003 waren es 43, 2018 dann 41. Seit diesem Jahr fährt ein Hitzebus durch die Stadt und verteilt Wasser und Sonnencreme an Obdachlose.

An Folgen des Klimawandels anpassen

Während der Hitzeaktionsplan, wie ihn die SPD nun fordert, ein mittelfristiges Projekt ist, soll das Zwei-Millionen-Budget bereits im Sommer 2023 wirken. Die Idee: kostenloses Wasser in Ämtern, Sonnensegel und Sprühnebelanlagen, heißt es in dem Antrag, über den noch zu beraten ist. Ob die Mehrheit des Gemeinderats zudem Personalbudget zur Verfügung stellt, um die Stadt besser an die Folgen des Klimawandels anzupassen, könnte sich am 14. Dezember zeigen, wenn es um den Stellenplan geht. „Es ist alternativlos, denn ein Nicht-Handeln würde das Sterben von Menschen in Kauf nehmen“, sagt Lucia Schanbacher. So drastisch das klingt, sie will sich nicht alarmistisch verstanden wissen. „Wir müssen uns der Realität stellen.“