Der Urnengang in Filderstadt ist am Sonntag von 8 bis 18 Uhr möglich. Foto: imago images/Eibner/Fleig

Am Sonntag, 9. Juli, wählen die Menschen in Filderstadt einen neuen Oberbürgermeister. Wir haben alle Fakten noch einmal zusammengestellt.

Am Sonntag, 9. Juli, sind die Menschen in Filderstadt dazu aufgerufen, einen neuen Oberbürgermeister zu wählen. Der Urnengang ist von 8 bis 18 Uhr möglich. Wahlberechtigt sind 34 719 der mehr als 46 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Sie müssen mindestens 16 Jahre alt sein und seit drei Monaten ihren Erstwohnsitz in Filderstadt haben. Von 18 Uhr an sind alle Bürgerinnen und Bürger in die Filharmonie eingeladen, Tübinger Straße 40 in Bernhausen. Dort findet im Großen Saal die öffentliche Live-Dokumentation der Wahlauszählung sowie die Bekanntgabe des Endergebnisses statt. Die Stimmen sind vermutlich zwischen 19.30 und 20.30 Uhr ausgezählt. Mögliche Neuwahlen sind auf den 23. Juli terminiert.

Drei Kandidaten stehen zur Wahl. Der Amtsinhaber Christoph Traub (Jurist, 53, CDU), der Hausverwalter Guido Schmucker (52, parteilos) aus Leinfelden-Echterdingen und der Polizeihauptkommissar Stephan Raff (52, parteilos) aus Filderstadt-Bonlanden. Christoph Traub ist bereits seit acht Jahren im Amt. Als er 2015 erstmals kandidierte, war er der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Filderstädter Gemeinderat und setzte sich gleich im ersten Wahlgang mit deutlichem Vorsprung gegen die damalige Oberbürgermeisterin Gabriele Dönig-Poppensieker durch. In einer professionell gestalteten Präsentation zeigte Traub bei der Kandidatenvorstellung in der Filharmonie Ende Juni seine Erfolge auf. Dabei band er auch private Fotos ein, vermittelte den Bürgerinnen und Bürgern das Bild von einem „Metropolschwaben“, der „tief im Ehrenamt verwurzelt ist“. Für mögliche weitere acht Jahre im Amt nannte er drei große Themenkomplexe, denen er besondere Aufmerksamkeit schenken möchte: Klimaschutz, demografischer Wandel und Digitalisierung sowie alles, was damit verbunden ist.

Guido Schmucker ist ein politischer Neuling. Der Hausverwalter hat einst Elektromechaniker gelernt und später BWL draufgesattelt. Er selbst beschreibt sich als „praxisorientiert“ und „näher an der Arbeiterbevölkerung“ dran. Vieles in der Verwaltung müsse transparenter und einfacher werden, sagt er. Bei der Kandidatenvorstellung sprach er von „Frischem Wind in der Verwaltung“ nach dem sich viele Bürgerinnen und Bürger sehnen würden. Er prangerte „Vetternwirtschaft“ in Gemeinderat und Verwaltung an und kritisierte den Jugendrat. Infos darüber, was er in Filderstadt vorantreiben wolle, blieb er bei dem Termin in der Filhamonie schuldig.

Der Polizist Stephan Raff beschreibt sich selbst als „konservativ liberal mit einem grünen Daumen“. Viele Jahre hat er als Polizist auf dem Revier in Esslingen gearbeitet. Derzeit ist er bei einem IT-Dienstleister tätig als Projektleiter für Inpol Land, ein länderübergreifendes Informationssystem der Polizei. Bei der Kandidatenvorstellung punktete Raff mit Erzählungen aus seinem Beruf als Polizist mit Führungserfahrung und seiner Jugend in Filderstadt. Er wolle sich für mehr Angebote für Familien und für den Erhalt des Flughafentunnels als Autostrecke einsetzen, wolle alte Häuser im Ort bewahren, den Flächenverbrauch minimieren und die Situation in der Kinderbetreuung verbessern. Einen Plan für die Umsetzung gibt es aber noch nicht, politische Erfahrung hat auch Stephan Raff nicht.