Eine Krankheit und andere Schicksalsschläge können dazu führen, dass Menschen ihre Wohnung verlieren. Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Die EZ-Weihnachtsspendenaktion fördert nicht nur soziale Projekte und Einrichtungen, sondern hilft auch einzelnen Menschen in Not, kurz vor der Obdachlosigkeit.

Kreis Esslingen - Die Organisation Heimstatt Esslingen hilft Menschen am Rande der Obdachlosigkeit, organisiert für sie eine Wohnung und hilft ihnen im Alltag. Erkrankungen, persönliche Schicksalsschläge und die Coronapandemie führen dazu, dass Menschen nicht mehr aus eigener Kraft für ihren Lebensunterhalt sorgen können. Für sie bittet die Heimstatt um Unterstützung im Rahmen der EZ-Weihnachtsspendenaktion.

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Darunter eine Frau , die lange Zeit in einer Obdachlosenunterkunft gelebt hatte, bis sie über die Heimstatt eine Wohnung fand. Die Betroffene hat in der Vergangenheit viele persönliche Verluste erfahren, die sie nicht überwinden konnte. Sie lebt von Arbeitslosengeld II, umgangssprachlich Hartz IV. Eine gering bezahlte Arbeitsgelegenheit kann sie infolge der Pandemie und ihrer gesundheitlichen Situation nicht mehr ausführen. Ihr fehlen Mittel für ein Schlafsofa. Bislang schläft die Frau auf einem normalen Sofa.

Erkrankung führt zu Jobverlust und Obdachlosigkeit

Hilfe für die Anschaffung eines Bettes braucht ein 60-Jähriger, der ebenfalls am Rande des Existenzminimums lebt. Der frühere Handwerker ist infolge eines Bandscheibenvorfalls arbeitsunfähig geworden, rutschte in die Depression und Alkoholmissbrauch ab. Zunehmende familiäre Probleme folgten, der Mann verlor sein Zuhause und machte mehrere Jahre lang „Platte“. Seit mehreren Jahren hat er eine Wohnung. Nun ist das einst gebraucht gekaufte Bett durchgelegen. Auch eine Frau, die im zweiten Arbeitsmarkt bei einem sozialen Arbeitshilfeträger beschäftigt ist und Hartz IV bezieht, kann sich aufgrund ihres geringen Einkommens die Anschaffung von Mobiliar nicht leisten, das infolge eines Schimmelbefalls in ihrer früheren Wohnung ausgetauscht werden muss. Geld für neue Winterkleidung benötigt dagegen ein Mann, der in einer Notunterkunft lebt. Aufgrund einer chronischen Erkrankung und psychischer Belastungen ist er schwerbehindert und seit vielen Jahren nicht erwerbsfähig.

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Doch auch Menschen, die in Lohn und Brot stehen, aber zu wenig verdienen, brauchen Unterstützung. So berichten Mitarbeiter der Unabhängigen Hartz-IV-Beratung der Heimstatt von einer fünfköpfigen Familie, die vom Lohn des Vaters lebt sowie Wohn- und Kindergeld. Das Einkommen liegt knapp über dem Hartz-IV-Satz. Als digitales Endgerät hat die Familie nur ein Smartphone. Um den Töchtern das Lernen für die Schule zu erleichtern, wünschen sie sich ein Tablet, mit dem die ganze Familie einen besseren Zugang zur digitalen Kommunikation erhielte.

50 Euro über dem Hartz-IV-Satz

Das Einkommen einer Alleinerziehenden lag mit Kindergeld, Unterhalt und einer Nachzahlung des Mutterschaftsgeldes 50 Euro über dem Hartz-IV-Satz, weshalb das Jobcenter keine Leistungen für Kaution und Erstausstattung ihrer neuen Wohnung bewilligt hat. Die 31-Jährige hat ihre Ersparnisse für die Kaution aufgebraucht, weshalb sie auf Unterstützung für die Einrichtung des Kinderzimmers für ihre zwei kleinen Töchter hofft.