Für ihn gehört der Weihnachtsbaum zur deutschen Leitkultur: Friedrich Merz (Archivbild) Foto: IMAGO/Political-Moments/IMAGO

Für CDU-Parteichef Friedrich Merz zählt der Kauf eines Weihnachtsbaums zur deutschen Leitkultur. Wie er sich nun über die Tradition äußerte.

CDU-Parteichef Friedrich Merz zählt den Kauf eines Weihnachtsbaums zur deutschen Leitkultur. „Wenn wir von Leitkultur sprechen, von unserer Art zu leben, dann gehört für mich dazu, vor Weihnachten einen Weihnachtsbaum zu kaufen“, sagte Merz den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Donnerstag. „Es ist die Art von christlich-abendländisch geprägter kultureller Identität, die sich über Generationen überträgt, von der unsere Kinder geprägt sind, und die sie dann so oder so ähnlich selbst weitertragen.“ 

Für ihn gehöre dazu aber auch Religionsfreiheit im umfassenden Sinn, ergänzte Merz. „Ich wundere mich ein bisschen, dass es offenbar für viele ein Problem ist, wenn wir das so sagen.“

Von Reportern des Senders n-tv ließ sich Merz zum Kauf eines Weihnachtsbaums begleiten. Weihnachten feiern und Glühwein trinken sei für ihn „Teil unserer Kultur, unseres Zusammenlebens“, sagte der CDU-Chef dem Sender. „Es hat auch etwas mit Tradition zu tun.“

Auf die Frage, ob jeder Mensch, der nach Deutschland kommt, einen Weihnachtsbaum aufstellen sollte, sagte er zu n-tv: „Nein, das muss niemand tun. Aber dass wir hier Formen des Umgangs miteinander haben, so wie diese Gesellschaft auch Toleranz übt, auch religiöse Toleranz übt, das gehört dazu.“

CDU fordert „Mut zur Leitkultur“

Die CDU hatte vor eineinhalb Wochen den Entwurf für ihr viertes Grundsatzprogramm vorgelegt, mit dem sie im Bund zurück in die Regierungsverantwortung gelangen will. Breiten Raum nehmen darin die Themen Integration und Migration ein. Die CDU fordert einen „Mut zur Leitkultur“: „Nur wer sich zu unserer Leitkultur bekennt, kann sich integrieren und deutscher Staatsbürger werden“, heißt es in dem Dokument. 

Zur Leitkultur zählt die CDU die Achtung der Würde jedes einzelnen Menschen, den Rechtsstaat, Respekt und Toleranz, das „Bewusstsein von Heimat und Zugehörigkeit“ sowie die Anerkennung des Existenzrechts Israels.