Wer entspannt reist, kommt entspannt an. Foto: Adobe Stock/Sunny studio/Igor Yaruta

Reifendruck geprüft, Auto getankt, Koffer gepackt? Ab in den Urlaub! Fünf Tipps, wie Sie entspannt ankommen.

Quengelnde Kinder auf der Rückbank, überteuerter Kaffee an der Raststätte, Stau auf der Autobahn: Die Fahrt in den Urlaub hält einige Schikanen bereit. Die Folgen: Stress, Streit, Schweißausbrüche. Das braucht kein Mensch. Ein paar Tipps, wie Sie verhindern können, dass die Fahrt in den Urlaub zum Albtraum wird.

Der richtige Zeitpunkt

Kenner fahren nachts: leere Straßen, keine Wartezeiten an den Grenzen und auch keine Hitzschlaggefahr. Bis zum Frühstück haben Sie bereits den halben Weg hinter sich – wovon das Kind im Optimalfall gar nichts mitbekommen hat. Auf einen Rutsch runter in die Toskana oder rauf an die Nordsee zu fahren, ist aber keine gute Idee. 500 Kilometer pro Tag reichen. Legen Sie daher regelmäßig Pausen ein, damit Sie sich die Füße vertreten oder einen Happen essen können. Familien steuern am besten einen Ort an, der über einen Spielplatz verfügt, wo sich die Kleinen austoben können: Das hebt die Stimmung, macht den Nachwuchs müde und sorgt dafür, dass die quengelnden Mitfahrer – „Papa, sind wir schon da?“ – auch die nächste Etappe nur im Halbschlaf erleben. Ein paar Kissen und Decken erleichtern den Weg ins Traumland, und Sie haben Ihre Ruhe. Gute Fahrt!

Die richtige Kleidung

Locker, luftig, bequem – so sollte die Reisekleidung sein, am besten aus schweißabsorbierender Baumwolle. Auch ist es sinnvoll, Extraklamotten griffbereit zu haben, wenn der Kaffee überschwappt oder der Nachwuchs sich auf der Rückbank übergibt. Das Schuhwerk sollte dagegen nicht allzu leger ausfallen: Also bitte nicht mit Flip-Flops oder barfuß am Steuer sitzen. Auch wenn es in den meisten europäischen Ländern laut ADAC nicht verboten ist, „aus haftungs- und versicherungsrechtlicher Sicht kann das Fahren mit Flip-Flops, High Heels oder ohne Schuhe problematisch werden. Es ist nicht auszuschließen, dass die Vollkaskoversicherung nach einem Unfall mit ungeeigneten Schuhen die Leistung bezüglich des Schadens am eigenen Fahrzeug wegen grober Fahrlässigkeit mindert oder ganz verweigert.“ Turnschuhe tun’s auch.

Die richtige Verpflegung

Autobahnraststätten sind bekannt für ihr lausiges Preis-Leistungs-Verhältnis: Fünf Euro für einen Kaffee, der schmeckt wie Spülwasser. Das ersparen Sie sich besser. Dennoch sollten Sie auch unterwegs viel trinken, bis zu drei Liter pro Tag, am besten Wasser, Tee oder Saftschorle. Diese sollten aber nicht eiskalt sein, rät der ADAC, weil der Körper sonst damit beschäftigt ist, die Getränke auf Körpertemperatur zu erwärmen, was Sie stärker schwitzen lässt und Magenbeschwerden auslösen kann.

Was den festen Proviant angeht: Allzu fett darf das Essen nicht sein, stattdessen vor allem Obst, Gemüsesnacks und Nüsse einpacken. Ein paar Süßigkeiten können aber auch nicht schaden. Nehmen Sie mehrmals kleinere Mahlzeiten zu sich statt einer großen, die Ihnen dann den Rest der Reise schwer im Magen liegt. Kühltasche nicht vergessen!

Das richtige Klima

Lüften Sie Ihr Auto vor der Abfahrt. „Danach jedoch sollten die Fenster geschlossen bleiben“, empfiehlt Jürgen Hildebrandt, Leiter der Abteilung Verkehr, Technik und Umwelt beim ADAC Nordbayern. Denn den Rest besorgt die Klimaanlage. Diese allerdings nicht zu kalt einstellen: Im Auto sollte es maximal sechs Grad kühler sein als draußen, raten Experten. Die Lüftungsdüsen nicht direkt auf den Körper richten, um Erkältungen oder einen steifen Nacken zu vermeiden.

Parken Sie das Auto unterwegs möglichst im Schatten. Rechnen Sie bei der Parkplatzsuche den Verlauf der Sonne – im Uhrzeigersinn – mit ein. „Wer dennoch in der prallen Sonne parken muss, sollte einen Sonnenschutz für die Windschutzscheibe anbringen“, rät der ADAC. Kindersitze während des Parkens mit hellen Tüchern abzudecken hilft ebenfalls gegen zu viel Hitze.

Die richtige Unterhaltung

So eine Fahrt kann sich ziehen. Je besser die Unterhaltung, umso schneller vergeht die Zeit. Für Erwachsene gilt: Verzichten Sie auf brisante Themen, die Streit auslösen könnten. Kinder beschäftigen Sie mit Malbüchern, einer CD mit den Lieblingsliedern, packenden Hörbücher oder ein paar Filmen, die Sie vor der Fahrt auf das Tablet geladen haben.

Auch der Weg selbst lädt zum Spielen ein. Falls Ihnen nach zwei Stunden „Ich sehe was, was du nicht siehst“ nichts mehr einfallen sollte: Es gibt auch noch andere Rate- und Merkspiele, mit denen Sie sich die Zeit bis zum Ziel vertreiben können: Etwa „Ich packe meinen Koffer“, Doppelwörter bilden (Autotür-Türklinken-Klinkenputzer) oder Kennzeichenraten. Kleiner Tipp: Die Autokennzeichen finden Sie in fast jedem Autoatlas auf einer der letzten Seiten. Mögen die Spiele beginnen.