Der verregnete Sommer hat nicht nur bei Urlaubern Frust verursacht, sondern auch bei Imkern. Vor allem im Süden bringt die schwache Honigernte Betriebe in Not.
Friedrichshafen - Angesichts geringer Honigernten vor allem im Süden Deutschlands fordert der Deutsche Berufs und Erwerbs Imker Bund (DBIB) finanzielle Hilfen von der künftigen Bundesregierung. „In der Mitte und im Süden gab es vielerorts Totalausfälle“, sagte Sprecher Thomas Heynemann Küenzi im Vorfeld der Jahrestagung des Verbands am Samstag in Friedrichshafen. „Dies bringt leider einige Betriebe an den Rand des Ruins.“
Um Einkommen langfristig zu sichern und die Bestäubung von Pflanzen durch die Bienen zu vergüten, fordert der Verband von der künftigen Regierung „eine Grundförderung als ökologische Ausgleichszahlung in Höhe von 150 Euro pro Volk und Jahr“.
Zudem müssten die Berufsimker in der Agrarpolitik anderen Landwirten gleichgestellt werden, sagte Heynemann Küenzi. So müsse es ähnlich der Förderung für junge Landwirte auch Geld für junge Imker geben. Darüber hinaus sollten Berufsimker ein Mitspracherecht in Gremien wie der „Zukunftskommission Landwirtschaft“ erhalten.
Verband vertritt 1500 Mitglieder
Nach DBIB-Angaben wächst die Zahl der erwerbsorientierten Imker, die der Verband vertritt, seit Jahren. „Wir haben ein jährliches Mitgliederwachstum von zehn Prozent“, sagte Sprecher Heynemann Küenzi. Derzeit vertrete der Verband 1500 Mitglieder, vor zehn Jahren seien es noch 400 gewesen. Im wesentlich größeren Deutschen Imker-Bund sind auch Freizeit-Imker organisiert. Die überwiegende Zahl von Bienenvölkern in Deutschland wird nach DBIB-Angaben aber von erwerbsorientierten Imkern betreut - mit einem Anteil von 95 Prozent.Die diesjährige DBIB-Hauptversammlung findet am Samstag während der Süddeutschen Berufs- und Erwerbsimkertage in der Messe Friedrichshafen statt. Zur größten Imkerfachmesse in Europa werden am Wochenende laut Heynemann Küenzi am Bodensee täglich 4000 bis 5000 Besucher erwartet.