Promenieren mit Blick aufs Wasser und die Altstadt: die Maille um 1850, dargestellt von einem unbekannten Künstler. Foto: Michael Saile Fotografie

An einem sonnigen Sonntagnachmittag herrscht auf der Maille entspannte Ruhe. Um 1850 wird die Anlage schon zum fröhlichen Flanieren genutzt. Ein unbekannter Maler hat eine Idylle geschaffen, die aber teilweise gestohlen ist. Und an den Ausmaßen der Stadt wurde getrickst.

Esslingen - Zwei Frauen mit Hut, Haube und warmen Capes lassen sich von einem missmutig dreinblickenden Mann über den Fluss rudern. Fußgänger halten am Ufer ein Schwätzchen, flanieren an der Wiese entlang oder balancieren mit abenteuerlicher Geschicklichkeit einen Korb auf dem Kopf. Drei Kinder lungern bequem im weichen Gras herum und vertreiben sich mit angenehmen Nichtstun die Zeit. Ein Feiertagsidyll. Ruhig. Friedlich. Freundlich. Die Maille an einem sonntäglichen Sommertag. Dieses Bild eines unbekannten Malers zeige, wie es zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf Esslingens Promeniermeile ausgesehen haben mag, sagt Hanjörg Albrecht, der Leiter der Städtischen Museen. Der Geschichts- und Altertumsverein Esslingen hat diese Stadt- und Landschaftsmalerei, eine sogenannte Vedute, im Juni erworben. Nun ist sie als Objekt des Monats von Dienstag, 6. Juli, an im Stadtmuseum Gelbes Haus am Hafenmarkt in Esslingen zu sehen.