Wichtiger Faktor, um Energie zu sparen: die Spülmaschine nur dann einzuschalten, wenn sie wirklich voll ist. Foto: Imago//Ruediger Rebmann

Wählt man bei einer Wasch- oder Spülmaschine das ökologische Programm, spart das Strom und Geld. Allerdings gibt es gute Gründe, regelmäßig doch ein Programm mit höherer Temperatur auszuwählen, sagen Experten.

Jede Waschmaschine, jede Spülmaschine hat heutzutage ein Eco-Programm, also ein Öko-Programm. Das heißt so, weil es weniger Strom braucht. Auf den ersten Blick mag das seltsam erscheinen, denn die Eco-Programme dauern in der Regel deutlich länger als andere Programme. Da würde es logischer erscheinen, wenn diese auch mehr Energie benötigen. Aber: Man muss sich eine Geschirr- oder Kleiderwäsche vorstellen wie eine Autofahrt. Fährt man mit 200 Kilometern pro Stunde, ist man zwar schneller am Ziel als mit 100 Kilometern pro Stunde, benötigt aber deutlich mehr Sprit. So ist es bei Spül- und Waschmaschinen auch.

Am meisten Energie wird beim Erhitzen des Wassers benötigt. Deshalb wird bei Sparprogrammen auf niedrigerer Temperatur gewaschen. Damit das Ergebnis aber am Ende gleich gut ist wie bei einem Standardprogramm, wird die Zeit erhöht. Übrigens: Gerade um Flecken auf Geschirr oder Kleidern zu entfernen, ist eine längere Wasch- oder Spülzeit oft sogar besser, weil das Waschmittel so besser einwirken kann. Allerdings raten Experten dazu, Putzlappen, Unterwäsche oder Wäsche von erkrankten Personen lieber bei einem klassischen Programm zu waschen, weil 60 Grad im Eco-Modus bedeuten kann, dass das Wasser zeitweise nur 30 Grad warm ist.

Hin und wieder das Heißwasser-Programm wählen

Generell sollte das Programm „immer in Abhängigkeit von der Beladung und dem Grad der Verschmutzung gewählt werden, um perfekte Ergebnisse zu erzielen“, sagt David Hofer, der Unternehmenssprecher von BSH Hausgeräte. BSH wurde gegründet als Gemeinschaftsfirma von Bosch und Siemens, inzwischen ist es eine 100-prozentige Tochter von Bosch. Je nach Modell der Wasch- oder Spülmaschine würden die Automatikprogramme sowie einige Spezialprogramme die Beladung und den Verschmutzungsgrad auch messen, um anschließend automatisch die „optimalen Einstellungen für den Energie- und Wasserverbrauch“ auszuwählen, sagt David Hofer.

Aber: Um sicherzustellen, dass diese Messungen präzise seien, werde „dringend empfohlen, regelmäßig Heißwasser-Programme oder das Maschinenpflege-Programm laufen zu lassen, damit die Hausgeräte selbst nicht mit Rückständen oder Bakterien verunreinigt werden“. Das empfehlen auch andere Experten: Sowohl Stiftung Warentest als auch Industrievertreter raten dazu, einmal pro Monat die Waschmaschine in einem vollen 60-Grad-Programm mit Vollwaschmittel laufen zu lassen, um Waschmittelreste, mögliche Keime und unangenehme Gerüche wegzuspülen. Dasselbe gelte für die Spülmaschine: Nur bei höheren Temperaturen könnten die Fettablagerungen in den Leitungen vollständig abtransportiert werden, heißt es.

Nicht zu viel Waschmittel verwenden

Außerdem mahnt David Hofer von BSH, bei Waschmaschinen auf die empfohlene Menge Waschmittel zu achten. Waschmittelreste im Gerät könnten auf Dauer die Qualität der Nutzung beeinträchtigen, sagt er. Außerdem benötige zu viel Waschmittel auch mehr Energie, weil ansonsten das überschüssige Waschmittel mit zusätzlichen Waschgängen aus der Kleidung gewaschen werden müsse.

Übrigens: Von Hand spülen – oder waschen – ist immer die schlechteste Option für die Umwelt. Laut einer Studie der Universität Bonn aus dem Jahr 2011, in deren Rahmen das Spülverhalten in 200 Haushalten verglichen wurde, braucht man mit der Geschirrspülmaschine im Durchschnitt 50 Prozent weniger Wasser und 28 Prozent weniger Energie als beim Spülen von Hand. Und man kann davon ausgehen, dass Spülmaschinen seit 2011 noch deutlich effizienter geworden sind – und das Spülen von Hand deshalb verhältnismäßig noch mehr Energie verbraucht. Nur hartnäckigen Schmutz sollte man (vorher) von Hand entfernen, das regelmäßige Vorspülen von Hand wäre aber ineffizient, hieß es in der Studie.

Durch Eco-Programme spart man Geld

Kalkulation
Laut Stiftung Warentest kann man durch das Auswählen eines Eco-Programms zwischen vier und 13 Cent pro Spülgang einsparen. Der genaue Betrag hängt davon ab, ob die Spülmaschine in allen Programmen bereits effizient arbeitet oder vor allem im Sparprogramm. Bei Waschmaschinen sind es zwischen zehn und 60 Prozent, die man einspart, wenn man das Eco-Programm auswählt. (jub)