Nein zur AfD: Ernst-Wilhelm Gohl. Foto: Lichtgut//Ferdinando Iannone

Aus Sicht des evangelischen Landesbischofs Ernst-Wilhelm Gohl tritt die AfD „die Menschenwürde mit Füßen“. Für ihn ist die Konsequenz daraus klar: Christen sollten ihr Kreuz nicht bei der AfD machen. Das tat der Geistliche jetzt unmissverständlich kund.

Klare Worte vom Landesbischof der evangelischen Landeskirche Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl: „Die AfD ist für Christinnen und Christen nicht wählbar“, schreibt Gohl in einem Beitrag für die Jubiläumsausgabe des Magazins „Evangelium und Kirche“, dem Organ eines gleichnamigen Gesprächskreises der württembergischen Landessynode. Er wolle damit ein deutliches Signal gegen rechte Umtriebe setzen, heißt es aus der Landeskirche.

Hintergrund sind die Recherchen des gemeinnützigen Recherchenetzwerks „Correctiv“ über Deportationsideen Rechtsextremer unter Beteiligung von AfD-Mitgliedern. Wer die Menschenwürde derart mit Füßen trete, wie es die AfD tue, sei „für Christinnen und Christen nicht wählbar“, betont Gohl in dem Artikel. Er rief die Christen zugleich auf, „sich dem Ungeist mutig entgegenzustellen, der sich in den rechtsextremen Deportationsideen ausdrückt.“

„Nicht den Blick vernebeln lassen“

Weiter schreibt der Landesbischof: „Ich wünsche mir, dass wir solche Berichte ernst nehmen und uns nicht durch die üblichen Beschwichtigungsformeln den Blick vernebeln lassen. Als Christinnen und Christen glauben wir, dass jeder Mensch Gottes Geschöpf und Ebenbild ist. Er hat eine gottgeschenkte Menschenwürde, die unantastbar ist.“ Wer diese Würde angreife, sei für Christen nicht wählbar. „Das ist keine parteipolitische Aussage, sondern eine theologische“, sagte Gohl. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg zählt rund 1,8 Millionen Mitglieder.

Der Gesprächskreis „Evangelium und Kirche“ wurde nach Angaben der Landeskirche 1934 als „Evangelische Bekenntnisgemeinschaft in Württemberg“ gegründet. Er feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Seine Mitglieder widersprachen während des Dritten Reichs der NS-Ideologie.