Die Ernährung und das Risiko an Krebs zu erkranken hängen zusammen. Doch welche Lebensmittel begünstigen die Entstehung der bösartigen Körperzellen?
Jährlich erkranken in Deutschland fast eine halbe Million Menschen an Krebs, eine Krankheit von vielfältigen und komplexen Ursprüngen. Während genetische Veranlagung und Umweltfaktoren eine bedeutende Rolle bei der Krebsentstehung spielen, lenkt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun erneut die Aufmerksamkeit auf den Zusammenhang von Ernährung und dem damit verbundenen erhöhtem Krebsrisiko.
Die neuesten Erkenntnisse verdeutlichen, dass die Wahl der Nahrungsmittel eine entscheidende Rolle in der Vorbeugung dieser gefürchteten Krankheit spielen kann. Besonders im Fokus stehen tierische Produkte, die das Krebsrisiko nachweislich erhöhen können, wie die internationale Krebsforschungsagentur (IARC) den Krebsforschern der WHO aufzeigt. Kurz gesagt: Spezifische Lebensmittel und Ernährungsgewohnheiten können mit einem gesteigerten Krebsrisiko in Verbindung stehen.
Verarbeitetes und unverarbeitetes Fleisch: Ein Haltbarkeitsdatum für die Gesundheit
Mögliche negative gesundheitliche Effekte durch einen hohen Verzehr von Fleisch sind schon lange bekannt. So empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) wöchentlich nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Fleischwaren zu verzehren; die deutsche Bevölkerung isst im Schnitt jedoch deutlich mehr.
Das kann gefährlich werden, denn regelmäßiger Konsum von verarbeitetem Fleisch, das in Form von Wurstwaren, wie Lyoner, Salami und Hot Dogs auf den Teller kommt, wurde mit einem gesteigerten Darmkrebsrisiko in Verbindung gebracht und steht damit genauso wie Rauchen auf der höchsten Krebsrisikostufe. Die enthaltenen gesättigten Fette, Natrium und Konservierungsmittel könnten hierbei eine schädliche Rolle spielen. Zudem zeigte sich, dass bei hohen Temperaturen beim Grillen oder Braten von Fleisch krebserregende Verbindungen entstehen können.
Der vermehrte Verzehr von unverarbeitetem Fleisch wie zum Beispiel von rotem Fleisch, einschließlich Rind, Schwein und Lamm, könnte ebenfalls das Krebsrisiko erhöhen. Allerdings fällt unverarbeitetes Fleisch laut IARC im Gegensatz zu den als krebserregend eingestuftem verarbeitetem Fleisch unter „wahrscheinlich krebserregend“. Eine durch Studien aufgezeigte Verbindung zu Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Prostatakrebs lässt Expertinnen und Experten vermuten, dass gesättigte Fette, hohe Eisengehalte und die Bildung von krebserregenden Verbindungen bei der Zubereitung hierbei eine bedeutende Rolle spielen.
Milch kann „potenziell krebserregende“ Wirkungen haben, jedoch erst bei übermäßigem Konsum. Täglich eingenommene Mengen von 0,2 bis 0,8 Litern können das Risiko für Dickdarmkrebs reduzieren und möglicherweise Frauen vor Brustkrebs schützen. Allerdings birgt der übermäßige Konsum von Milch, insbesondere bei Männern, ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs aufgrund des hohen Kalziumgehalts. Es wird empfohlen, insbesondere für Männer, eine dauerhafte Aufnahme von mehr als 1,5 Gramm Kalzium pro Tag zu vermeiden.
Zuckerhaltige Getränke: Ungesund, jedoch nicht direkt krebserregend
Der übermäßige Konsum von zuckerhaltigen Getränken wie Limonaden und gesüßten Säften steigert nicht direkt das Risiko einer Krebserkrankung, ist jedoch indirekt an vielen Erkrankungen beteiligt. Die bei erhöhtem Zuckerkonsum mit einhergehende Gewichtszunahme und damit das erhöhte Risiko für Typ-2-Diabetes sind laut WHO der dritt-größte Krebs-Risikofaktor. Insbesondere Adipositas wird als Risikofaktor für Krebsarten wie Brust-, Darm- und Nierenkrebs identifiziert.
Alkohol: Flüssige Gefahr für die Gesundheit
Die Auswirkungen von exzessivem Alkoholkonsum auf die Gesundheit sind bekannt, doch die Verbindung zu verschiedenen Krebsarten, darunter Mundhöhlen-, Rachen-, Speiseröhren-, Leber-, Darm- und Brustkrebs, erhält erneut Aufmerksamkeit. Die Bildung toxischer Verbindungen im Körper durch Alkohol könnte das genetische Material schädigen und das Krebsrisiko erhöhen.
Transfette in der Industrienahrung
Künstlich hergestellte Transfette, die in verarbeiteten Lebensmitteln wie Fertiggerichten, Gebäck und Snacks enthalten sind, rücken nun ebenfalls ins Licht der Bedenken. Ein übermäßiger Konsum von Transfetten wird mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar einigen Krebsarten, einschließlich Brustkrebs, in Verbindung gebracht.
Welche Lebensmittel noch das Krebsrisiko erhöhen, erfahren Sie im folgenden Video:
Allerdings: Wichtig ist laut der deutschen Verbraucherzentrale der Konsum in Maßen. Solange der nicht den notwendigen Bedarf übersteigt, besteht kein Grund zur übermäßigen Sorge oder Panik.