Bunte Wiesen aus dem Automaten. Die Messe im Blarer zeigt, wie das geht. Foto: dpa-tmn/Hauke-Christian Dittrich

Mit der Informationsmesse „Nach uns die Sintflut?“ am Samstag, 21. Mai, in Esslingen soll die Welt unterhaltsam ein Stückchen besser gemacht werden.

Mal hatte man Glück. Mal hatte man Pech. Aus den kleinen Kaugummiautomaten kam nach dem Geldeinwurf manchmal gar nichts heraus. Doch manchmal lief es auch sehr gut, und das Gerät spuckte gleich zwei Kaugummis auf einmal aus. Beides soll am Samstag nicht passieren. Bei der Messe unter dem Titel „Nach uns die Sintflut?“, so erklärt Mitorganisator Hermann Beck, ginge es fair zu. Im Blarer-Gemeindehaus in Esslingen wird ein Ex-Kaugummiautomat aufgestellt, der zu einem Bienenfutterautomaten umgebaut wurde und jeweils eine Kapsel auswirft. Es ist eines von vielen Angeboten, die die Ökumenische Familienbildungsstätte Esslingen (FBS) als Veranstalterin ihren Besuchern machen möchte.

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Blumen statt Kaugummis – ein guter Tausch, findet FBS-Geschäftsführer Hermann Beck. Ein findiger Tüftler aus Dortmund habe eine Methode gefunden, mit der Kaugummiautomaten umgerüstet werden können: „Es handelt sich um ein Inklusionsprojekt. Die Umbauarbeiten werden von Menschen mit Handicaps erledigt“. Sie erstellen die Bienenfutterautomaten. Nach dem Einwurf von 50 Cent erhält der Besucher eine Kapsel mit „hochwertigen“ Blumensamen, die nach ihrer Einsaat Bienen zu Gute kommen können. Mit den Blühmischungen aus dem Automaten, betont Hermann Beck, könne das Nahrungsangebot für Bestäuber verbessert und die lokale biologische Vielfalt erhöht werden. Und Spaß machen die Bedienung des Bienenautomaten und das Einsäen der Samen außerdem noch.

Kein erhobener Zeigefinger

Doch um Spaß allein geht es nicht. Aber auch nicht um Regeln, Vorschriften und Maßregelungen. Den erhobenen Zeigefinger möchte Hermann Beck erst gar nicht ausfahren: „Wir machen den Menschen ein Angebot zum Nachdenken, aber wir zwingen ihnen nichts auf“, stellt er klar. Seine Frage „Nach uns die Sintflut“ beantwortet er mit einem klaren „Nein“. Der Tenor der Veranstaltung laute aber nicht: „Ihr müsst.“ Der Tenor laute: „Ihr könnt“.

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Im Blarer-Gemeindehaus möchten Hermann Beck und die FBS die Bereiche Mobilität, Nachhaltigkeit, Energie und Klima thematisieren. In Workshops werde erklärt, was jeder in kleinen Schritten ohne große Einschränkungen dafür tun könne. Im Freien können Kinder bei einem Fahrrad-Parcours in die Pedale treten, im Innern werden Aktionen, Vorträge und Informationen geboten. Laut Hermann Beck konnten 15 Aussteller gewonnen werden, die mit Ständen auf der Messe vertreten sind. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern seien ganz unterschiedliche Akteure wie die Stadtwerke Esslingen, die städtische Stabsstelle für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Parents-for-Future, der Schwäbische Albverein, Fuss e. V. oder die gemeinnützige Projekt- und Beratungsorganisation Finep. Besucher könnten sich sogar über kleine Walnussbäumchen freuen. Büchertische laden zum Stöbern, Schmökern und Schauen ein. Vor der Sintflut gibt es also noch viel zu tun.

Die Messe im Blarer

Die Informationsmesse „Nach uns die Sintflut?“ geht am Samstag, 21. Mai, von 11 bis 17 Uhr im Blarer-Gemeindehaus in Esslingen über die Bühne. Corona-Restriktionen sind keine geplant. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.