Die Grünen-Politikerin Emilia Fester bei ihrer ersten Rede im Bundestag (Archivfoto). Foto: IMAGO/photothek/IMAGO/Felix Zahn/photothek.net

Emilia Fester, die jüngste Abgeordnete des Bundestages, hat sich in einer emotionalen Rede für die allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Ihre Generation müsse jetzt die Freiheit wieder zurückbekommen.

Am Donnerstag hielt die Grünen-Politikerin Emilia Fester ihre erste Rede im Bundestag. Darin sprach sich die 23-Jährige auf emotionale Art und Weise für die allgemeine Impfpflicht aus. Sie bedeute für junge Menschen wie sie vor allem eines: Freiheit. Im Netz stößt ihre Rede aber auch auf viel Gegenwind – auf Twitter trendet der Name der Jungpolitikerin.

Uni, Ausland, Festivals, die eigene Geburtstagsfeier – auf all das habe sie in der Pandemie verzichtet. „Ich habe niemanden geküssten, den ich noch nicht kannte“, sagte die Hamburger Politikerin über ihr Privatleben. Eine ganze Generation müsse seit zwei Jahren auf Sport, Bildung, Reisen und „ihren Spaß am Jungsein“ verzichten.

„Ich will meine Freiheit zurück“

Dann wurde sie richtig wütend und erklärte: „Ich will meine Freiheit zurück.“ Wenn sich mehr Menschen hätten freiwillig impfen lassen, dann wäre man schon viel weiter, sagte sie in Richtung der AfD-Fraktion. Auf Aufnahmen ist zu sehen, wie unter anderem Beatrix von Storch verärgert reagierte.

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Die individuelle Freiheit ende dort, wo die kollektive beginne. „Nicht die Impfpflicht ist eine Zumutung, sonder keine Impfpflicht ist eine Zumutung“, sagte Fester.

Auf Twitter folgte auf die Rede viel Unterstützung und Lob, aber vor allem auch viel Kritik und Häme. Viele kritisieren die Forderung nach der Impfpflicht, sie bringe keine Freiheit, sondern mehr Zwänge. Andere kritisieren den Ton und die Lautstärke von Fester als unangemessen. Einen bleibenden Eindruck dürfte die 23-Jährige jedenfalls schon jetzt sowohl bei ihren Anhängern als auch bei ihren Kritikern hinterlassen haben.

Bislang hat der Bundestag keine allgemeine Impfpflicht verabschiedet. Verschiedene Vorschläge werden noch diskutiert.