Am Bildungszentrum West geht es den Bäumen an den Kragen. Im Frühjar waren einige verpflanzt worden, das ist jetzt nicht mehr möglich. Foto: Simon Granville/Archiv

Die Bauarbeiten am Bildungszentrum West in Ludwigsburg gehen in die nächste Phase. Dabei werden tiefe Eingriffe in die Natur ringsum unternommen.

Umweltschützern und Baumfreunden dürfte das fast schon körperlich Schmerzen bereiten: am Bildungszentrum West in Ludwigsburg wird es ernst mit der Baustelle, es werden wieder Bäume gefällt. Im Februar waren 15 Bäume verpflanzt worden, bei weiteren ist das nicht möglich.

In den Herbstferien, ab Ende Oktober, fallen 85 Bäume. Das ist ein Großteil des Grüns rund um die Schule, etwa hin zur Kaiserstraße und auf der Fläche westlich der Schule neben dem Sportplatz mit Tartanbahn. „Wir haben es uns nicht leicht gemacht und geprüft, ob es nicht mit weniger geht“, sagte Ulrike Schmidtgen, die Leiterin des Fachbereichs Tiefbau und Grünflächen der Stadt. Zwar werden insgesamt mehr Bäume gepflanzt als gefällt, bis die neuen so groß sind wie die jetzigen, dauert es jedoch Jahrzehnte.

Insgesamt müssen auf dem Gelände 138 Bäume gefällt werden, damit die neue Schule gebaut werden kann. Die Bauarbeiten ziehen sich über mindestens zehn Jahre. Aus den Fraktionen kam bei allem Bedauern auch Verständnis. „Das neue BZW trifft uns nicht nur finanziell, sondern auch ökologisch“, sagt Armin Klotz (CDU). Wie Nathanael Maier (SPD) lenkte er den Blick auf die Gesamtbilanz des Projekts, die neue Schule spare jede Menge CO2 im Vergleich zum heutigen Bau. Jochen Zeltwanger (Freie Wähler) und Jürgen Müller (Linke) betonten, dass den Schülern durch die Planungen – die alte Schule wird erst abgerissen, wenn die neue steht – Unterricht in Containern erspart bliebe.