Foto: Simone Lohner

Durch Esslingens Innenstadt pirschte die Gruppe der Stadtgefährten, um die reiche Historie für eine Ausstellung im Stadtmuseum zu erkunden. Ein Befund: Früher gab es mehr Grün. Jetzt suchen die Akteure nach Bildern privater Oasen in der Stadt.

Esslingen - Auf historischen Postkarten kommt die Esslinger Innenstadt ziemlich grün daher. „Im Laufe der Zeit sind aber viele Grünflächen verschwunden“, sagt Christiane Benecke. Sie ist eine der Stadtgefährtinnen, die sich im Rahmen des Ausstellungsprojekts „Viele Teile, eine Stadt“ mit der Geschichte der Innenstadt beschäftigt hat – also mit jenem Esslinger Stadtteil, in dem es von geschichtsträchtigen Orten nur so wimmelt. Das habe die Themensuche nicht gerade erleichtert. „In der Innenstadt gibt es unheimlich viele interessante historische Themen“, sagt sie. Besonders spannend finden sie und ihre Mitstreiter jedoch die Industrialisierung der einstigen Reichsstadt, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihren Lauf nahm und Esslingen zum ersten und stärksten Motor der industriellen Entwicklung im Königreich Württemberg gemacht hat. Die Industrie und der Zuzug von Arbeitskräften haben aber auch das Bild der Stadt Stück für Stück verändert. „Um Platz zu schaffen, mussten immer wieder auch Grünflächen weichen“, hat die Forschergruppe um Christiane Benecke festgestellt, die damit dann ihr Thema gefunden hatte: „Wir wollen zeigen, wie sich das öffentliche und private Grün ab der Zeit um 1800 gewandelt hat.“