Schon wieder pariert: Benficas Odisseas Vlachodimos entschärfte mehrere Pariser Chancen – hier gegen Achraf Hakimi. Foto: imago/Marcelo Gulber Goes

Die beiden ehemaligen VfB-Keeper machen in der Champions League mit Benfica Lissabon und Borussia Dortmund durch mehrere starke Paraden auf sich aufmerksam.

Auch für Neymar gab es kein Vorbeikommen an Odisseas Vlachodimos. Eigentlich war der Freistoß des Stars von Paris St. Germain über die Mauer stark geschossen, der Torhüter von Benfica Lissabon aber steckte sich und wehrte den Ball gerade noch zur Seite ab.

Es waren Szenen wie diese, die in der Champions-League-Partie zwischen Paris und Lissabon mehr als nur einmal vorkamen: Immer wieder hatte das Starensemble aus Frankreich beste Einschussmöglichkeiten, immer wieder parierte der frühere Schlussmann des VfB Stuttgart – etwa bei einem Schlenzer von Kylian Mbappé (69.).

Nur in einer Szene war selbst Vlachodimos machtlos. An den Linksschuss von Lionel Messi (22.) brachte auch er nicht die Fingerspitzen. Es war das einzige Pariser Tor an diesem Abend im Estadio da Luz, wodurch Benifca aufgrund eines Eigentors des Parisers Danilo (41.) ein 1:1-Unentschieden holte. Die Chancen auf das Achtelfinale stehen damit gut, als Tabellenzweiter hat Benfica sieben Punkte auf dem Konto – vier mehr als das drittplatzierte Juventus Turin.

Für den VfB bestritt Vlachodimos drei Bundesliga-Spiele

Dass der gebürtige Stuttgarter Vlachodimos einmal auf einer so großen internationalen Bühne glänzen würde, war während seiner Zeit beim VfB noch nicht absehbar. Ab 2009 durchlief er mehrere Jugendteams, erhielt einen Profivertrag – kam aber letztlich nicht an Stammkeeper Przemyslaw Tyton vorbei.

Für drei Bundesliga-Einsätze im Trikot mit dem Brustring reichte es, als Tyton zu Beginn der Saison 2015/16 aufgrund einer Rot-Sperre fehlte. So ging es im Januar 2016 für Vlachodimos zu Panathinaikos Athen und eineinhalb Jahre später schließlich zu Benfica Lissabon, wo der heute 28-Jährige sein sportliches Glück gefunden zu haben scheint.

Vlachodimos ist nicht der einzige frühere Stuttgarter Torhüter, der am Mittwochabend in der Champions League auf sich aufmerksam machte. Auch Alexander Meyer, von 2017 bis 2019 in Bad Cannstatt die Nummer zwei hinter Ron-Robert Zieler, hielt Borussia Dortmund beim 4:1-Auswärtssieg gegen den FC Sevilla mit etlichen starken Paraden im Spiel – etwa, als er einen Kopfball des frei stehenden Youssef En-Nesyri mit einem starken Reflex ins Toraus lenkte und das mögliche 1:1 verhinderte. „Als „absolut herausragend“ lobte ihn im Anschluss Offensivspieler Jude Bellingham.

Wahrscheinlich hätte Meyer selbst eine solche Aufmerksamkeit nicht für möglich gehalten, als er im Sommer von Jahn Regensburg als Nummer zwei hinter Gregor Kobel nach Dortmund gekommen war. Seit einigen Wochen aber steht der 31-Jährige im BVB-Kasten, da Kobel zunächst mit einem Muskelfaserriss ausfiel und zuletzt mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte. Drei Spiele in der Bundesliga und drei in der Champions League hat Meyer seitdem absolviert – jeweils die ersten in seiner Karriere überhaupt.

BVB-Coach Edin Terzic ist sehr zufrieden mit Alexander Meyer

Von seinem Trainer gab es jüngst viel Lob für die gezeigten Leistungen. „Alex hat von Tag eins an hier einen richtig guten Eindruck hinterlassen“, hatte Edin Terzic kürzlich betont und Meyers fußballerische Qualitäten gelobt: „Wenn man sieht, welche Ruhe er ausstrahlt, wenn er angespielt und angelaufen wird und wie er trotzdem mit einem Kontakt unsere Innenverteidiger findet: Das verändert das Spiel.“

Die weitere Entwicklung für den Fall einer baldigen Rückkehr von Stammtorhüter Kobel ist natürlich offen – Werbung in eigener Sache gemacht hat Alexander Meyer aber in jedem Fall schon jetzt.