Die Landfrauen bereiten alles für den Verkauf vor. Foto: Roberto Bulgrin

Im Rahmen der EZ-Weihnachtsspendenaktion verkaufen die Landfrauen Marmelade, Söckchen und Co. Trotz erschwerter Erntebedingungen sind wieder viele Marmeladengläser zusammengekommen.

Esslingen - Die Pandemie hat das Land wieder fest im Griff – und trifft vor allem die Menschen, die es ohnehin schon schwer haben. Frauen, die vor häuslicher Gewalt fliehen, Menschen mit kleinem Geldbeutel, Schüler, die Schwierigkeiten in der Schule haben. Doch auf der anderen Seite gibt es auch viel Hilfsbereitschaft. 2020 haben die Deutschen 5,4 Milliarden Euro gespendet, deutlich mehr als im Jahr davor. Auch die Landfrauen schwingen jedes Jahr den Kochlöffel und greifen zum Strickzeug, um Selbstgemachtes bei der EZ-Weihnachtsspendenaktion zu verkaufen. Von Mittwoch, 1. Dezember, bis Samstag, 4. Dezember, gibt es Marmeladen, Söckchen und Co. vor der EZ-Geschäftsstelle in der Küferstraße 1 zu erwerben.

Über 1000 Gläser gekocht

Die Landfrauen sind seit mehr als 20 Jahren bei der EZ-Weihnachtsspendenaktion mit von der Partie. Davor haben die Frauen in Stuttgart den Verein Weihnachtsmann & Co. unterstützt, der Spenden für soziale und kulturelle Projekte sammelt, erzählt Gretel Schuder von den Landfrauen. Schon damals hatte man den Wunsch, so etwas auch in Esslingen zu machen,. Als dann die Eßlinger Zeitung auf die Frauen zuging und fragte, ob der Verein nicht bei der Weihnachtsspendenaktion mitmachen möchte, habe man das Angebot gerne angenommen, so Schuder, die den Verkauf koordiniert. Bei der Spendenaktion wisse man, dass das Geld auch ankommt.

Auch exotische Sorten sind vertreten

Auf die Marmeladenkochkünste der Landfrauen ist Verlass. Mehr als 1000 Gläschen von Landfrauen der Ortsgruppen Esslingen, RSKN, Wäldenbronn, Köngen, Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt-Plattenhardt sind zusammengekommen, das sind knapp 200 mehr als im vorherigen Jahr. Dabei waren die Erntebedingungen dieses Jahr nicht einfach. Der kalte Frühling habe dafür gesorgt, dass manche Obstsorten erfroren seien, berichtet Schuder. Daneben verursachte auch noch die Kirschessigfliege Probleme. Das Insekt befällt intakte, reifende Früchte und ist Obstbauern schon länger ein Dorn im Auge, da sich die Fliege schnell vermehrt.

Nichtsdestotrotz haben die Landfrauen eine große Menge an Marmelade zusammenbekommen. Allein eine Frau habe über 300 Gläser gekocht, erzählt Schuder. Himbeere, Erdbeere, Brombeere, Mirabelle, Aprikose – das sind nur einige der zahlreichen Sorten, die ab Mittwoch über den Verkaufsstand gehen. Für tropisches Flair in der kalten Jahreszeit sorgt die Kakimarmelade.

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Welche Frucht bei den Kunden am beliebtesten sei, lasse sich schwer sagen, so Schuder. Meistens sei es die Sorte, von der es nicht so viele Gläser gebe, sagt sie lachend. Doch nicht nur Marmeladenfans kommen bei dem Verkaufsstand auf ihre Kosten. Neben dem süßen Aufstrich ergänzen noch Mützen, Socken in allen Größen sowie selbst gestrickte Taschentücher und Weihnachtsgebäck das Angebot. Was an den Verkaufstagen keinen Abnehmer findet, kommt dem Tagestreff St. Vinzenz, einer Einrichtung für obdachlose Menschen in Esslingen, zugute.

Viele Stammkunden

Im vergangenen Jahr haben die Landfrauen knapp 5000 Euro für den guten Zweck eingenommen. Der Verkauf laufe gut, berichtet Schuder. Auch dieses Jahr ist sie optimistisch, dass viel los sein wird, auch weil die Wettervorhersage für Mittwoch warme acht Grad prognostiziert. Über die Jahre hat sich ein treuer Kundenstamm etabliert. Viele kaufen bei den Landfrauen ihren gesamten Jahresbedarf an Marmeladen.

Erschwerte Erntebedingungen

Viele Stammkunden

Und was ist das besondere Erfolgsrezept hinter den Marmeladen der Landfrauen? Schuder vermutet, dass es daran liegt, dass diese aus reiner Frucht bestehen, und nur mit Gelierzucker verfeinert werden. So etwas würde man im normalen Handel nicht bekommen.