Die Neuen in der FCE-Offensive: Kalle Maier (links) und Dario Pepe. Foto: /Herbert Rudel

Zwei der drei Zugänge des Landesliga-Aufsteigers orientieren sich nach vorne. Der Konkurrenzkampf ist beim FCE aber auf allen Positionen groß.

Eines ist schon mal klar: In Sachen gute Laune ist Kalle Maier eine echte Verstärkung für den FC Esslingen. Für das Foto mit Dario Pepe hebt er fröhlich den Daumen, nach dem gemeinsamen Gespräch mit Hrvoje Markic legt er dem Kameraden den Arm um die Schulter und die beiden gehen gut gelaunt zum Treffpunkt der Mannschaft. Was mindestens ebenso wichtig ist: Maier soll das Angriffsspiel des Landesliga-Neulings verstärken. Pepe ebenfalls.

Was Maier und Pepe gemeinsam haben: Sie sind neu beim FCE. Zwei der nur drei Zugänge – also eben Pepe und Maier – sind Offensivspieler. Was Markic und Maier verbindet: Sie sind vom FV Plochingen gekommen, Markic vor einem Jahr und Maier in diesem Sommer. Gemeinsam auf dem Feld stehen sie aber erst im FCE-Trikot. Denn als Markic sich aus Plochingen verabschiedete, kam Maier gerade aus Baltmannsweiler auf den Pfostenberg. Ist damit das Gedränge bei den Esslingern vorne besonders groß? Kann man so nicht sagen, finden die, die es betrifft. „Einen Konkurrenzkampf gibt es auf allen Positionen“, erklärt Maier, „das ist auch gut so.“ Und Markic sagt das, was sich gehört und was jeder Coach sich in der Form wünscht: „Natürlich schaut jeder, dass er den Trainer davon überzeugt, dass er spielt. Aber die Kameradschaft leidet überhaupt nicht darunter.“ Wie groß die Auswahl ist, hat Maier gleich in den ersten Trainingseinheiten in Weil erlebt. Nicht nur die Intensität sei höher als in Plochingen und vor allem in Baltmannsweiler. „Wir konnten am Ende immer ein Spiel Elf gegen Elf machen“, berichtet er.

Wechsel als Volltreffer

Und wie ist das so, wenn der Coach, also Christian Ehrenberg, einem sagt, dass man nur auf der Bank sitzt? Markic grinst: „Eigentlich habe ich diese Erfahrung in der vergangenen Saison nicht gemacht.“ Der Wechsel vom FVP zum FCE, damals innerhalb der Bezirksliga, war für beide Seiten ein Volltreffer: Markic erzielte in seiner ersten Saison bei den Esslingern gleich 27 Tore und hatte damit seinen Anteil am Aufstieg. Ob sich die Situation eine Liga höher ändert? Markic zuckt mit den Schultern. Maier kann ohnehin erst einmal abwarten, wie alles läuft. Sein Vorteil: Er ist von den Flügeln über die Zehnerposition bis zur Sturmspitze sehr flexibel einsetzbar. „Ich denke, es ist auch vom System und vom Gegner abhängig, wie wir spielen“, sagt er. Markic jedenfalls hat nach den Testspielen und auch den ersten Auftritten beim EZ-Pokal schon festgestellt: „Es harmoniert sehr gut zwischen uns.“ Auf dem Spielfeld und auch daneben.

Das hat, sehr zu seiner Freude, auch Trainer Ehrenberg festgestellt. „Kalle ist gleich angekommen, das hat man auch in den bisherigen Testspielen vor allem gegen höherklassige Gegner gesehen“, erklärt er und ist „sehr zufrieden“ mit dem Personal, das ihm zur Verfügung steht – in allen Mannschaftsteilen. Wobei er freilich von seinen Offensiv-Akteuren nicht nur Stärken in Offensiv-Aktionen verlangt: „Es ist mehr als die Tore. Sie brauchen Qualitäten in der Balleroberung. Und Mut.“ Und er bestätigt das mit der Aufstellung je nach System. Gesetzt, auch wenn dieses Wort im Vokabular eines Trainers sehr eingeschränkt vorkommt, ist – wenn er gesund ist – auf dem Flügel nur der ehemalige Oberligaspieler Anastasios Ketsemenidis.

Herausforderer – oder vielleicht Herausgeforderte – sind Pepe und Louis Majhen. Der frühere Deizisauer Pepe kam nach einem wenig befriedigenden Jahr beim FC Heiningen mit nur neun Spielen über 90 Minuten und einem Tor nach Esslingen und hat sich ebenfalls schnell eingefunden. „Für mich war es leicht, weil ich ja in der Jugend schon beim FCE gespielt habe und daher viele der Jungs kenne“, erklärt er und erhofft sich einen Vorteil daraus, dass er ein Linksfuß ist. Auch Pepe beschreibt das Miteinander bei aller Konkurrenz als sehr kameradschaftlich.

Talent Louis Majhen

Majhen, der noch für die A-Jugend spielberechtigt ist, gilt als großes Talent mit einem ebenso großen Torriecher. Im ersten Pflichtspiel der Saison beim 3:0-WFV-Pokalsieg in Ebersbach steuerte er gleich mal zwei Treffer bei und provozierte das dritte, das einem Eigentor entsprang. Ganz zur Freude seiner Kameraden.

Eine Frage muss man Hrvoje Markic noch stellen: Was rät der frühere Plochinger dem anderen früheren Plochinger Kalle Maier zum Start beim FCE? Markic muss nicht lange nachdenken: „Einfach weitermachen wie bisher.“ Sprach’s und machte sich, Maiers Arm um die Schulter, auf zum Treffpunkt.