In diese ehemaligen Wechselflorbeete der Wilhelma werden bald klimaresistente Pflanzen dauerhaft gepflanzt. Foto: Birger Meierjohann

Die Parkpflege hat jetzt klimaresistente Pflanzen ausgesucht. Sie bereitet derzeit die ehemaligen Wechselflorbeete für die Dauerbepflanzung im April vor.

„Der Klimawandel ist massiv und geht viel schneller, als wir reagieren können“, weiß die Leiterin der Parkpflege, Katja Siegmann. Deshalb muss sich der zoologisch-botanische Garten langfristig auf die Veränderungen einstellen und werden Wechselflorbeete zu klimaresistenten Dauerbeeten. „Für die Entwicklung und Erhalt des zoologisch-botanischen Gartens wird die Ressource Wasser immer mehr von Bedeutung und zum beschränkenden Faktor“, sagt Siegmann. Um die hochwertigen Grünstrukturen zu erhalten, sei es notwendig, Flächen mit hohem Wasserverbrauch in Flächen mit niedrigerem Wasserverbrauch umzugestalten. Aus diesem Grund werden nun die zwei großen Wechselflorflächen entlang der Lindenallee in trockenheitsverträgliche Staudenbepflanzungen umgewandelt.

Vorwiegend stresstolerante Stauden

Für das Pflanzkonzept wurden vorwiegend trockenheitsverträgliche und stresstolerante Stauden, Gräser und Gehölze ausgewählt, erklärt Siegmann. Künftig blühen hier Pflanzen in hellen Gelbtönen, Orange und Hellblau, die mit dunklen Purpurtönen kontrastieret werden. Silbergraue Aspekte geben einen ruhigen, vermittelnden Grundton. Bänder mit vorwiegend grünen Strukturen und Texturen verbinden die unterschiedlichen Farbthemen. Insgesamt werde mit einem hohen Anteil an wintergrünen Arten gearbeitet, die mit attraktiven Gräsern und färbenden Stauden auch im Herbst und Winter für ein anziehendes Bild sorgen sollen. „In das Pflanzprinzip der Mischpflanzung integriert ist ein gewisses Maß an Dynamik“, betont Siegmann.

Facetten- und artenreiche Dauerbeete

Die Dauerbeete werden facetten- und artenreich. Die Fachbereichsleiterin, die für 340 Hektar Grünflächen mit 1200 Bäumen des Landes auf Stuttgarter Gemarkung zuständig ist, erklärt, dass die neue Pflanzung in der Wilhelma eine hohe Diversität an Arten aufweisen werde. Sie werden je nach Blühzeiten, Höhenentwicklung und Texturen gut aufeinander abgestimmt. Damit sollen sie dem gewünschten Bild nach ganzjähriger Attraktivität, Fernwirkung und Klimaanpassung gerecht werden.

Auswahl der Pflanzen ist getroffen

In der näheren Auswahl an klimaresistenten Pflanzen, die die Wilhelma ordern möchte, sind das Hirschgras und der Atlas-Schwingel, die Bläuliche Wolfsmilch und die Kleine Blauraute. Halbstrauchiger Wermut gehört dazu wie Goldbartgras, Silberraute, Hirschwurz-Haarstrang und Bleiwurz. Auch an Mittelmeer-Wolfsmilch und Chinaschilf ist gedacht sowie an Ruten-Hirse, Indigo-Lupine, Silbriger Garten-Wermut, Weißer Garten-Ehrenpreis und Orange Fackellilie. „Gepflanzt werden soll nach aktueller Planung in der zweiten Aprilwoche“, erklärt Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann.