Eine Wärmedämmung spart dem Hausbesitzer nicht nur Energie, sondern schützt großmaßstäblich auch die Umwelt. Foto: fotolia.com © Gina Sanders - fotolia.com © Gina Sanders

So energieeffizient moderne Baustoffe auch sind, auch sie können immer verbessert werden. Das Mittel der Wahl, sowohl beim Hausbau als auch der Sanierung, sind Dämmstoffe, mit denen vielfältige Bereiche vom Keller bis zum Dach zusätzlich eingepackt werden.

Wer schon mal eine mittelalterliche Burg besichtigt hat, staunte sicherlich auch über deren enorme Wandstärken und fragte sich, wie es sich darin wohl im Winter anfühlte. Doch Dicke ist nicht gleichbedeutend mit Wärme – tatsächlich froren die Burgbewohner so sehr, weil selbst massivste Steine ein schlechter Wärmeisolator sind. Heute ist das anders, da sind die Steine eines Hauses voller Mikro-Poren und Luftkammern und dämmen von sich aus schon sehr gut. Doch das Bessere ist der Feind des Guten – in diesem Fall die Dämmung. Was es über diesen faszinierenden Wärme- und Kälteschutz zu wissen gibt, erklärt der folgende Artikel.

Die Dämm-Basics

Dabei stellt sich natürlich zunächst die Frage, wie eine Dämmung funktioniert und warum sie überhaupt eine so große Rolle im Bauwesen spielt – denn das tut sie noch nicht allzu lange.

Alles eine Sache der Luft: Wie funktioniert Dämmung?

Wärmedämmung ist, um es nüchtern-technisch zu betrachten, die Verhinderung oder besser Verlangsamung der Raumlufttemperatur, die Temperatur der Außenwelt anzunehmen. Anders ausgedrückt, Dämmung verhindert, dass kalte Winterluft das Haus auskühlt oder Sommerhitze es in einen Backofen verwandelt.

Dazu kommen Stoffe zum Einsatz, die Wärme schlecht leiten – einer der schlechtesten Wärmeleiter ist Luft. Das liegt daran, dass Wärmeleitung prinzipiell nichts anderes ist, als dass stark schwingende Moleküle (die Wärme) ihre Schwingungen auf andere Moleküle übertragen. Diese Übertragung funktioniert umso besser, je dichter die Moleküle gepackt sind – Metalle sind deshalb sehr gute Wärmeleiter.

Je größer jedoch die Distanz der Moleküle zueinander, desto schwerer wird es, die Schwingungen zu übertragen. Hier kommt Luft ins Spiel. Darin haben die Moleküle einen sehr großen Abstand zueinander. Es ist also bedeutend schwerer, sie zum Schwingen zu bringen und somit Temperaturen zu übertragen – noch besser wäre nur ein Vakuum, weil darin praktisch keine Moleküle vorhanden sind.

Dämm-Materialien sind sehr leicht – denn sie enthalten viel Luft. Eine Styroporplatte beispielsweise fühlt sich schon beim Anfassen warm an – weil in den Styro-Kügelchen Luft eingeschlossen ist. Und nach diesem Prinzip funktioniert jede Wärmedämmung vom Haus bis zur Daunenjacke.

Dämm-Kenndaten

Gemessen wird diese Dämmleistung durch mehrere Werte, die Bauherrn immer im Auge behalten müssen:

· Die Wärmeleitfähigkeit λ erklärt, wie gut ein Stoff dämmt – je kleiner der λ-Wert, desto stärker die Dämmung. Angegeben in W/mK (Watt durch Meter pro Kelvin).

· Der Wärmedurchgangskoeffizient (auch als U- oder k-Wert bekannt) gibt an, wie gut der Wärmedurchgang durch einen Festkörper von einem Gas ins nächste ist – praktisch also von der Außen- zur Raumluft mit der Wand dazwischen. Je kleiner der Wert, desto besser. Angegeben in W/m²K (Watt durch Quadratmeter pro Kelvin).

· Der Wärmedurchlasswiderstand ist ein Widerstand, den ein Bauteil einem Wärmestrom auf einer Fläche von 1m² und einer Temperaturdifferenz von 1 Kelvin entgegensetzt. Angegeben in m²K/W (Quadratmeter pro Kelvin durch Watt).

Damit am Bau zudem vergleichbare Bedingungen herrschen, wird der Wärmeschutz genormt – jedes Bauteil hat in diesen Regelwerken eine Mindestanforderung.

Warum gedämmt werden muss

Ein Haus zu dämmen ist nicht nur Selbstzweck, denn grundsätzlich geht es um mehrere Maßstäbe:

· Im kleinsten Maßstab wird verhindert, dass das Hausinnere den Schwankungen der Außentemperatur unterworfen ist

· Dadurch muss kürzer und weniger stark geheizt werden

· Das sorgt wiederum dafür, dass die Energiekosten für den Besitzer geringer bleiben

· Gleichzeitig muss deswegen weniger Energie erzeugt werden

· Das erfordert weniger fossile Brennstoffe und reduziert somit die CO2-Belastung der Umwelt

Kurzgesagt: Was den Hausbesitzer alleine beim Blick auf die Rechnung erfreut, schützt im großen Maßstab die Umwelt.

Kurze Dämm-Geschichte

Schon seit der Mensch feste Behausungen errichtet, versucht er, die darin erzeugte Wärme besser zu halten –aus der Bronzezeit (ca. 2200-800 v.Chr.) ist etwa bekannt, dass Gebäude mit Stroh, Schilf und ähnlichen Materialien gedämmt wurden.

Anfänge in den 1970ern

Doch wirklich technisch wurde es erst in den 1970ern. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es zunächst keine großflächig verfügbaren und günstigen Dämmstoffe gegeben – obwohl Brennmaterial kostspielig war. Und als nach dem Zweiten Weltkrieg durch die enorme Förderung Erdgas und Heizöl billiger als Wasser waren, bestand schlicht kein Bedarf zur Gebäudedämmung – die Energiepreise waren so niedrig, dass sich kein Dämmstoff rentiert hätte.

Dann kam 1973 jedoch die Ölkrise und mit ihr die Erkenntnis, dass Energie nicht immer billig bleiben wird. Weitere Anstöße für Dämmungen kamen durch ein gesteigertes Umweltbewusstsein in den 1970ern und 80ern, das mit der Erforschung von Umweltschäden durch den Energiehunger einherging. Deutschland war hier ein Vorreiter, denn schon 1977 entstand mit der Wärmeschutzverordnung WschV‘77 die erste verpflichtende Leitlinie für Neubauten.

Aktueller Stand

Heute ist Dämmung von einer Sache für Exoten zu einer breit akzeptierten Realität geworden. Nicht nur durch Gesetzeszwänge, sondern auch, weil die meisten verstanden haben, dass die Umwelt geschützt werden muss – und sie auch sehen, wie schnell Energiekosten einem das Konto leeren können.

Gesetzeslage in Deutschland

Die erste Wärmeschutzverordnung war für ihre Zeit revolutionär – aber wirkt heute altbacken. Das liegt daran, dass die Verordnung über die Jahrzehnte immer wieder der technischen Entwicklung wurde – heute leisten Dämmstoffe sehr viel mehr bei ähnlichen Preisen, weshalb das Gesetz – mittlerweile als Energieeinsparverordnung EnEv 2014 – immer strenger wurde.

Dabei gibt das Gesetz nicht zwangsläufig eine Dämmung vor. Es besagt nur, dass das Mauerwerk bestimmte Mindestanforderungen erfüllen muss – wenn das allein durch eine optimale Ausführung realisiert werden kann, reicht das.

Die Technik

Luft ist der bestimmende Faktor bei jeder Form der Wärmeübertragung und –dämmung. Und am Haus treten, durch seine Bauweise, den Standort und die Form, besondere Anforderungen auf.

Was wird gedämmt?

Außenfassadendämmung

Die größte Fläche eines Hauses ist die der Außenfassade – vom Sockel bis zum Giebel hat man hier bis zu 300 oder mehr Quadratmeter Fläche, über die Wärme verloren geht. Außen eine Dämmung anzubringen und sie durch Maßnahmen wie gedämmte Fenster, Außentüren und Rollladenkästen zu ergänzen, ist zwar deshalb eine kostspielige, aber äußerst effektive Maßnahme – die zudem auch noch das Mauerwerk vor Umwelteinflüssen schützt.

Dachdämmung

Doch auch wenn die Außenwände die größte Fläche haben, ist der größte Nachteil, dass Wärme aus physikalischen Gründen nach oben steigt – auch hier sind es wieder die schwingenden Moleküle, die für ihre Bewegung mehr Platz benötigen. Deshalb ist eine Volumeneinheit warme Luft immer leichter als das vergleichbare Volumen kalter Luft und steigt dementsprechend auf.

Im Haus sorgt das dafür, dass die Wärme in Richtung Dach entschwindet – wäre hier keine Dämmung vorhanden, könnte sie ungehindert entkommen. Durch eine Dach- und im Idealfall auch Dämmung der Zwischendecken wird dies jedoch verhindert.

Innenwanddämmung

Die Dämmung der Innenwände hat den gleichen Zweck wie die der Außenwand – hat aber den Nachteil, dass sie auch die Raumfläche verkleinert. Allerdings verdeckt sie auch nicht das Mauerwerk, das hat unter anderem Vorteile bei der Außentemperatur-abhängigen Ausdehnung der Steine. Jedoch kommt die Innenwanddämmung meist nur bei Altbauten zum Einsatz, etwa weil ein Fachwerk weiterhin sichtbar bleiben soll.

Kellerdämmung

Der Keller steht von außen in direktem Kontakt mit dem Erdboden – durch dessen Dichte dauert es wesentlich länger, bis Temperaturveränderungen eintreten. Im Sommer hat das Vorteile, denn der Keller bleibt kühl. Im Winter wandelt sich das jedoch in einen Nachteil, denn wenn der Boden einmal kalt ist, bleibt er es auch – und wo warme Luft auf kalte Oberflächen gelangt, kondensiert sie – der Keller wäre feucht und würde vielleicht sogar schimmeln. Eine Dämmung stellt die Zwischenschicht zwischen Erde und Kellerwand bzw. Bodenplatte dar und sorgt so dafür, dass die Temperaturen gleichmäßiger bleiben.

Womit wird gedämmt?

Hartschäume

Hartschaumplatten lassen sich leicht herstellen und haben eine feste Form. Das macht sie zu perfekten Kandidaten, um dort zu dämmen, wo es auf feste Untergründe ankommt – etwa der Außenfassade, weil dort ja noch eine Putzschicht aufgetragen werden muss, die auf einen zu weichen Untergrund mit Rissen und Abplatzern reagieren würde. Zum Einsatz kommen vornehmlich:

· Polystyrol

· Polyurethan

· Polyisocyanurat

· Phenolharz

· Polyethylen

Das Problem an all diesen Materialien ist, dass sie aus Erdöl hergestellt und somit sowohl bei der Herstellung umweltschädlich sind, als auch an dessen Preis gekoppelt und nicht zuletzt auch am Ende ihres Lebens aufwendig recycelt werden müssen. Ein weiteres Problem ist, dass Kunststoffe brennbar sind. Bei Hausbränden kann das Material so unter Umständen die Flammen nähren oder zumindest durch Schmelzen ein zusätzliches Risiko darstellen.

Mineralische Fasern

Wenn es nicht auf Festigkeit ankommt, sind deshalb mineralische Fasern das Mittel der Wahl. Dabei werden Rohstoffe wie Glas, Spat, Basalt oder Anorthosit erst in einem Ofen eingeschmolzen und dann zu Fasern versponnen und zu Blöcken geformt. Das Ergebnis der Prozesse, bei dem heute bis zu 70% Recyclingmaterialien verwendet werden, sind weiche Matten, die sich gut verformen lassen und zwischen den Fasern enorme Mengen Luft speichern.

Mineralische Schäume

Die Alternative zu Hartschaumplatten ist ein vergleichsweise neues Produkt. Bei Mineralschaumplatten hat man alle Vorteile der Kunststoffe, wie etwa die Festigkeit, jedoch ohne deren Nachteile – vor allem sind mineralische Schäume so wenig brennbar wie Mauersteine.

Die Herstellung ist vergleichsweise einfach. Es werden Quarzsand, Portlandzement und Kalkhydrat fein gemahlen und mit Wasser vermischt. Durch Hinzugabe von Zusatzstoffen blähen die Grundstoffe auf – es entstehen Poren ähnlich denen der Hartschaumplatten. Diese Platten werden nun geschnitten und in einem weiteren Prozess mit Dampfdruck ausgehärtet

Pflanzen- und andere Naturfasern

Daneben kommen vermehrt auch Naturmaterialien als Dämmwolle oder –platten zum Einsatz. Hier werden Hanf, Flachs, Kork, Kokos oder Holz durch entsprechende Prozesse umgewandelt, sodass daraus die Dämmmaterialien entstehen. Der Vorteil ist vor allem die hohe Umweltverträglichkeit – allerdings sind diese Stoffe auch anfällig für natürliche Abbauprozesse wie Verrottung.

Die Realitäten

Ein gedämmtes Haus hat viele Vorteile – wie etwa der verminderte Heizbedarf. Zu den Realitäten gehört aber auch, dass dabei bei falschem Verhalten der Bewohner Nachteile entstehen.

Vorteile eines gedämmten Hauses

Höhere Heizungs-Effizienz

Natürlich, wo weniger Wärme entweicht, muss die Heizung weniger arbeiten, um auf die Wunschtemperatur zu kommen und sie zu erhalten. Doch nicht nur das. Eine gute Wärmedämmung erlaubt auch erst bestimmte energieeffiziente Heizungsformen – bestes Beispiel ist die Wärmepumpe. Zu den technischen Realitäten dieser gehört nämlich unter anderem, dass diese umso effektiver arbeitet, je geringer die Temperaturdifferenz zwischen der Wärmequelle (also je nach Funktionsweise Luft, Erdwärme oder Wassertemperatur) und der Heizung ist – in einem schlecht gedämmten Haus würde sie sich nicht rentieren, in einem sehr gut gedämmten Haus kann sie jedoch extrem kosteneffizient betrieben werden.

Verringerte Energiekosten

Und ganz gleich, welche Heizung verbaut wurde, die Dämmung sorgt dafür:

· dass die Heizung schneller die Wohlfühltemperatur erreicht

· dass diese Temperatur länger gehalten wird

· dass das notwendige Nachheizen kürzer wird oder ganz entfällt

das drückt in der Summe die laufenden Energiekosten gewaltig – wenn zudem durch Maßnahmen wie Photovoltaik oder Solarthermie noch zusätzlicher Strom bzw. Wärme vom Haus selbst generiert werden, kann das Gebäude an manchen Tagen vollkommen autark beheizt werden. Das sorgt nicht nur dafür, dass sich Dämmmaßnahmen und Anschaffungskosten schnell amortisieren, sondern generiert großes Sparpotenzial.

Verbessertes Raumklima

Wo Luft durch Temperaturdifferenzen in Bewegung versetzt wird, entstehen Luftströmungen – „es zieht“ ist eine der Reaktionen darauf. Eine Dämmung verhindert diese Strömungen und sorgt dafür, dass die Luftfeuchtigkeit der Räume auf einen konstanteren Level gehalten wird – allerdings auch nur, wenn richtig gelüftet wird (siehe Nachteile).

Schutz der Umwelt

Und hier kommt der eingangs genannte große Maßstab voll zum Tragen – weniger und kürzer heizen verbraucht weniger Energie, sorgt für verminderten Schadstoffausstoß und somit direkten Umweltschutz.

Problempunkte

Entstehung von Schimmel

Luft und besonders die darin vorhandene Feuchtigkeit haben ein regelrechtes Eigenleben. Wie schon im Unterpunkt Kellerdämmung kurz angesprochen, kondensiert Luftfeuchtigkeit immer dort, wo sie auf eine kältere Oberfläche trifft – weshalb in ungedämmten Häusern Schimmelprobleme auftreten können.

Doch auch im umgekehrten Fall kann dieser vorkommen. Zwar gilt grundsätzlich, Schimmel mag keine warmen Wände. Aber eine gute Dämmung hält eben nicht nur Wärme, sondern auch Luftfeuchtigkeit durchs Ausatmen, Kochen usw. im Raum – und diese Mengen können selbst im bestens vor Außenkälte abgeschirmten Haus für Schimmelbildung sorgen. Daher ist es neben dem regelmäßigen Lüften und dem richtigen Heizen ebenso bei der Umsetzung schon auf ein möglichst hohes Maß an Genauigkeit zu achten. Wärmebrücken sind unbedingt zu vermeiden, das Mobiliar sollte nicht näher als etwa 5 Zentimeter von einer Außenwand mit relativ niedriger Temperatur stehen.

Notwendigkeit von konsequentem Lüften

Das macht es notwendig, richtig zu lüften. Einfach je nach Jahreszeit mehrmals täglich für mehrere Minuten Stoßlüften, um die Luftfeuchtigkeit zu senken.

Feuchtigkeitsprobleme

Insbesondere bei falschen Dämmungen kann es an den Übergängen der schlechter gedämmten Bauteile zu Bildung von Kondenswasser kommen – dies kann in den Dämmstoff eindringen und dort durch die Nässe für Verklumpen und reduzierte Dämmwirkung sorgen. Etwa bei:

· Hochwertiger Wanddämmung aber unzureichenden Fenstern

· Wärmebrücken durch Träger, falsch gesetzten Schrauben etc.

· Schäden in der Unterspannbahn des Daches oder der Dampfsperre

Grundsätzlich gilt jedoch, dass bei einem modernen, sorgsam nach Normen gebauten und gedämmten Haus keine Feuchtigkeitsprobleme zu erwarten sind.

Brandschutz

Zu den Realitäten einer kunststoffbasierenden Dämmung gehört auch, dass dieses Material entflammbar ist – allerdings wurde hierbei in den vergangenen Jahren medial vieles aufgebauscht, verzerrt oder schlicht gelogen. Normalerweise werden Poly-Dämmstoffe mit Flammschutzmitteln behandelt, um ihre Brennbarkeit zu verringern – zudem sind entsprechende Baumaßnahmen erforderlich, damit Brände nicht um sich greifen können.

Und das gilt nur für Kunststoff-Dämmmaterialien. Bei Mineralwolle und –platten kann nichts brennen, weshalb hier auch keine weiteren Maßnahmen notwendig sind.

Dämmen – so läuft es in der Praxis ab

Doch ganz gleich, für welches Dämmmaterial man sich entscheidet, es muss auch am Gebäude befestigt werden – und das ist kein „Hopp und Ex“-Vorhaben, sondern genormte Schritte, die sowohl langjährige Stabilität als auch die Vermeidung von Wärmebrücken garantieren.

Dämmen einer Außenfassade

Untergrund-Vorbereitung

Zunächst wird das Mauerwerk vorbereitet. Alles, was lose ist, wird abgekehrt. Dann wird die gesamte Oberfläche mit einer Grundierung behandelt. Diese sorgt dafür, dass später der Kleber gut haftet.

Befestigung von Sockel-Profilen

Nun werden an der Oberkante des Sockels Profile befestigt, die die Unterkante der Wanddämmung sauber abschließen. Das ist deshalb notwendig, weil die eigentliche Sockeldämmung etwas nach hinten ragen muss, damit eine Stufe entsteht und so von der Fassade herunterlaufendes Wasser vor der Sperrschicht abtropft. Das sorgt dafür, dass die Kellerwände bei Regen trockener bleiben. Zudem kann so der empfindlichere Sockel unabhängig von der restlichen Wand saniert werden.

Befestigen der Dämmplatten

Als nächstes werden die Dämmplatten mit sogenanntem Klebespachtel an der Wand angebracht. Dabei werden die Elemente überlappend wie ein Mauerwerk neben- und übereinander gesetzt.

Sichern mittels Tellerdübeln

Würden die Dämmplatten allein die Außenfassade darstellen, könnte der Klebespachtel sie halten. Da aber noch Fassadenputz und Farbe hinzukommen, müssen sie zusätzlich gesichert werden. Das geschieht durch Tellerdübel. Diese werden gesetzt, indem an den Kreuzungspunkten der Platten in die Wand gebohrt wird. Dann werden Spreiznägel in die Dübel gehämmert und so die Platten felsenfest mit der Mauer verbunden.

Verkleben der Oberfläche & befestigen von Gittergewebe

Anschließend wird die Oberfläche verspachtelt, damit ein einheitlich glatter Untergrund entsteht. Noch bevor diese Masse ausgehärtet ist, wird Gewebeband aufgelegt. Durch das Bearbeiten mit einer Glättkelle wird es in die Spachtelmasse eingearbeitet – das sorgt dafür, dass keine Verspannungen auftreten können und die Putz-Last gleichmäßig verteilt wird.

Grundierung und Verputzen

Ist das verspachtelte Gewebe durchgetrocknet, folgt eine weitere Schicht Grundierung gefolgt vom endgültigen Auftrag des Außenputzes. Durch die vorherigen Maßnahmen kann dieser genauso erfolgen, als würde man auf dem Mauerwerk selbst verputzen. Abgerundet wird das Ganze durch die Wandfarbe.

Dämmung eines Daches

Holz ist ein vergleichsweise schlechter Wärmeleiter. Deshalb kommt bei Dächern oft eine Zwischensparrendämmung zum Einsatz – die Dämmmaterialien (meist Mineralwolle) werden zwischen die schweren Sparren gesetzt. Eine aufwendigere, aber noch effektivere Methode ist die sogenannte Aufsparrendämmung. Ist eine sehr überlegene Dämmwirkung gewünscht, können beide Varianten auch kombiniert werden.

Befestigen der Dampfsperre

Die Arbeit beginnt, indem auf die Innenseite der Sparren die sogenannte Dampfsperre aufgebracht wird. Das ist eine Folie, die zwar luftdurchlässig ist, aber Feuchtigkeit zurückhält. Das soll verhindern, dass die mit der Raumluft aufsteigende Nässe in die Dämmung gelangt, wo sie deren Wirkung reduzieren würde.

Bei der Dampfsperre ist höchste Präzision vonnöten, jeder Stoß, jede Tackernadel wird mit speziellem Klebeband abgedichtet, damit keine Lücken entstehen.

Fixieren der Konterlattung

Auf der Dach-Innenseite werden nun Querlatten befestigt. Diese stützen die Dachdämmung zusätzlich ab und sind gleichzeitig die Grundlage, um Verblendungsmaterial wie Gipskartonplatten zu befestigen.

Verlegen der Dämmmatten

Nun wird das Dämmmaterial zwischen die Sparren gelegt. Dadurch, dass es etwas breiter ist als die Abstände zwischen zwei Sparren und zudem auf den inneren Konterlatten aufliegt, kommen keine weiteren Befestigungsmaterialien zum Einsatz.

Kaschierung der Dämmung

Anschließend wird außen auf den Dachsparren die Unterspannbahn befestigt. Das ist eine Folie, die dafür sorgt, dass der Wind keinen Regen oder Schnee unter die Eindeckung blasen kann – dies hätte auf die Dämmung den gleichen negativen Effekt wie die Luftfeuchtigkeit. Ist die Unterspannbahn fest, ist das Dach bereits wetterfest.

Befestigen der Konterlattung

Mit weiteren Querlatten wird nun auch die Unterspannbahn zusätzlich mechanisch fixiert und zudem ein tragender Untergrund für Schindeln, Ziegel und Co. geschaffen.

Eindeckung des Dachs

An den Konterlatten wird nun die Dachdeckung befestigt. Dachziegel beispielsweise werden einfach durch kleine Nasen an ihrer Unterseite eingehängt – sie halten nur durch ihr Eigengewicht bzw. das der überlappenden, weiter oben verlegten Ziegelreihen ohne weitere Verschraubungen oder Ähnliches.

Fazit

Ein modernes Haus ist ein echtes Dämmwunder. Praktisch alle Probleme früherer Bauten können durch den umfangreichen Einsatz von Dämmmaterialien vermieden werden. Zudem macht das richtige „Verpacken“ es erst möglich, besonders effiziente Heizungsformen einzubauen. Und nicht zuletzt schützt die Dämmung auch die Grundmauern des Hauses sehr effektiv vor Wettereinflüssen und dem „Zahn der Zeit“. Besitzer eines gut gedämmten Hauses können den kommenden Jahrzehnten gelassen entgegensehen.