Das Beste aus Esslingen.
Unbegrenzt lesen mit EZ Plus.
Das Beste aus Esslingen. Mit EZ Plus unbegrenzt Inhalte der Esslinger Zeitung lesen.
Erfolgreich investieren: Sieben Tipps für die Geldanlage

Anzeige

Finanzen

Erfolgreich investieren: Sieben Tipps für die Geldanlage

Sich von unabhängiger Seite beraten lassen und Angebote miteinander vergleichen: Das ist beim Geld anlegen das A und O. Worauf es beim Investieren sonst noch ankommt.

Erfolgreich investieren: Sieben Tipps für die Geldanlage

Das Auf und Ab an den Aktienmärkten darf Anleger nicht beunruhigen Foto:Zacharie Scheurer/dpa

Trotz des steigenden Preisniveaus bleibt bei einigen Deutschen am Monatsende noch Geld übrig. Ein solcher Betrag lässt sich gut anlegen, um schrittweise für bestimmte Ziele zu sparen – sei es für Reisen, die Altersvorsorge oder den Aufbau von Vermögen. Sechs Tipps, was Sie beim Investieren beachten sollten.1. Halten Sie einen Notgroschen zurückDas Smartphone streikt, die Waschmaschine muss repariert werden, das Auto springt nicht an. Solche unvorhersehbaren Dinge passieren schnell. Wappnen Sie sich für Notfälle, indem Sie einen Notgroschen beiseitelegen. „Ideal sind hierfür drei bis vier Netto-Monatseinkommen“, sagt Finanzexperte Uwe Zimmer. Wer das zusammen hat, könne ans Geldanlegen denken.2. Unbedingt raus aus dem DispoÜberziehen Sie ihr Girokonto, nehmen Sie automatisch einen Dispositionskredit bei Ihrer Bank in Anspruch. Allerdings sind die Zinsen dafür vergleichsweise hoch. „Für alle, die regelmäßig ihr Konto überziehen, wird es richtig teuer“, sagt Zimmer. Bevor Sie also Geld investieren, sollten Sie die eigenen Finanzen ordnen und das vorhandene Geld so aufteilen, dass ein Überziehen des Girokontos der Vergangenheit angehört.

3. Lassen Sie sich unabhängig beraten

Lassen Sie sich von unabhängiger Seite beraten. Finanzvermittler bekommen für Produkte, die sie verkaufen, in aller Regel eine Provision. Daher empfehlen sie oft Produkte bestimmter Gesellschaften, sagt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf. Eine gute Anlaufstelle seien unabhängige Honorar-Anlageberater. Ein Register mit Beratern findet sich auf der Website der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Auch die Verbraucherzentralen bieten Beratung an.

4. Vergleichen Sie Angebote

Handeln Sie besonnen und vergleichen Sie in aller Ruhe mehrere Angebote miteinander, bevor Sie investieren. „Wichtig ist, sich die Zeit zu nehmen, alle Punkte in einem Angebot kritisch zu hinterfragen“, sagt Scherfling. Dabei sollten Sie auch die Kosten, die mit einer Geldanlage verbunden sind, im Blick haben. „Hohe Kosten schmälern die Rendite“, sagt der Verbraucherschützer. Und: Lassen Sie sich nicht blenden. Nur weil der Kurs einer Aktie oder eines Investmentfonds in der Vergangenheit gestiegen ist, heißt das nicht, dass dieser positive Trend sich fortsetzt. „Das kann niemand seriös vorhersagen.“ Ein weiterer Tipp: In ein Finanzprodukt sollten Sie nur investieren, wenn Sie es verstehen: „Das heißt, es anderen erklären zu können und zu wissen, wie es laufen muss, damit das Produkt Gewinne erzielt.“

5. Streuen Sie Ihr Vermögen breit

„Setzen Sie beim Geldanlegen keinesfalls alles auf eine Karte“, sagt Finanzexperte Zimmer. Ideal sei, das Vermögen breit zu streuen – zum Beispiel mit einem Mix aus Eigenheim, Tagesgeld, Festgeld, Investmentfonds, Anleihen und als Beimischung etwa Edelmetalle. Verbraucherschützer Scherfling stimmt zu: „Wie der Mix sich am besten zusammensetzt, hängt vom Einzelfall ab“, betont er. Lassen Sie sich beraten.

6. Investieren Sie regelmäßig und verlieren Sie in Krisenzeiten nicht die Nerven

Coronakrise, Lieferengpässe, Krieg in der Ukraine, Inflation: Die Zeiten sind unruhig. Das macht sich auch an den Kapitalmärkten bemerkbar. Für Anlegerinnen und Anleger heißt es aber gerade jetzt: Weiter investieren, nicht die Nerven verlieren.

Ein Auf und Ab an den Kapitalmärkten gibt es seit jeher. Die Geschichte zeigt: Auch starke Kursrutsche werden mit der Zeit immer wieder wettgemacht. „Die Kursschwankungen sind aktuell mitunter enorm, man muss das als Anleger aber aushalten können“, sagt Uwe Zimmer. Umso wichtiger sei es, in Produkte zu investieren, von denen man wirklich überzeugt ist. „Befassen Sie sich regelmäßig mit Ihrer Anlagestrategie und lassen Sie sich regelmäßig beraten, ob sie etwas verändern sollten“, rät Finanzexperte Zimmer.

7. Investieren Sie in sich selbst

Die beste Investition? „In sich selbst investieren“, sagt Zimmer. Das bedeutet: Keine Kosten für die berufliche Weiterbildung scheuen, Wissen und Fähigkeiten regelmäßig ausbauen. Denn gut ausgebildete Leute haben meist gut bezahlte Jobs und sind erst dann finanziell in der Lage, regelmäßig Geld anzulegen und fürs Alter zusätzlich vorzusorgen. Sabine Meuter

Sparerfreibetrag von Kindern

801 Euro
Wenn Eltern für ihren Nachwuchs Geld anlegen, sollten sie wissen: Auch Kinder verfügen über einen Sparerfreibetrag. Das heißt: Kapitalerträge bis zu 801 Euro bleiben steuerfrei. Darauf weist der Bundesverband deutscher Banken hin.

Keine Kapitalsteuer
Bis zu dieser Summe können Eltern, die als gesetzliche Vertreter das Konto auf den Namen des Kindes eröffnen müssen, für das Kind Freistellungsaufträge erteilen, heißt es. So können Kapitalerträge maximal bis zur Höhe des erteilten Freistellungsauftrags von der Bank ausgezahlt werden, ohne dass Kapitalertragsteuer einbehalten wird.

Steuerlicher Grundfreibetrag
Darüber hinaus verfügen Kinder – ebenso wie Erwachsene – über einen steuerlichen Grundfreibetrag, erklärt der Bankenverband. Erst wenn das zu versteuernde Einkommen diesen Freibetrag überschreitet, ist Einkommensteuer fällig. Seit Anfang Januar liegt der Grundfreibetrag bei 9984 Euro. 2021 lag er bei 9744 Euro. Da Kinder meist über keine und Jugendliche oft nur über geringfügige Einkünfte verfügen, wird dieser Betrag in der Regel nicht überschritten.

Einkommensteuererklärung
Um den Grundfreibetrag geltend machen zu können, müssen Eltern für das Kind aber eine Einkommensteuererklärung abgeben. Erst dann kann das Finanzamt die einbehaltene Kapitalertragsteuer erstatten. Gut zu wissen: Bei der Steuererklärung werden die Kapitalerträge steuerlich dem Kind und nicht den Eltern zugerechnet.

Nichtveranlagungsbescheinigung
Eltern haben zudem die Möglichkeit, für ihre Kinder eine sogenannte Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung) bei ihrem Finanzamt zu beantragen. Der Antrag kann im Formular-Management-System der Bundesfinanzverwaltung heruntergeladen werden.

Gültigkeit drei Jahre
Wird das Dokument beim Geldinstitut vorgelegt, schreibt dieses alle Kapitalerträge ohne Steuerabzug gut. Die NV-Bescheinigung wird für drei Jahre ausgestellt und endet zum Jahresende des dritten Jahres. Ist diese Zeit vorbei, muss ein neuer Antrag gestellt werden. tmn

Neue Artikel
esslinger-zeitung.de wurde gerade aktualisiert. Wollen Sie die Seite neu laden?