Elisabeth Maier Foto: Bulgrin - Bulgrin

EZ-Redakteurin Elisabeth Maier sieht Grünen-Verkehrsminister Winfried Hermann als Chef des Flughafen-Aufsichtsrats gefordert, um die Kerosinpipeline zu kämpfen.

Leinfelden-EchterdingenVon den Plänen für die Kerosinpipeline, die den Stuttgarter Flughafen ans zentraleuropäische Netz CEPS anbinden soll, ist nicht mehr viel zu hören. Nicht zuletzt aus ökologischen Gründen macht das Projekt Sinn, denn damit ließen sich pro Jahr 7500 Gefahrguttransporte vermeiden. Die schaden nicht nur der Umwelt, sondern sind auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Inzwischen wird ein Großteil der Transporte im hoch belasteten Mittleren Neckarraum vom Plochinger Hafen zum Flughafen über die Straßen abgewickelt. Solche umweltschädlichen Kurztransporte müssen enden.

Für den Flughafen, der mit seinem bundesweit vorbildlichen Fairport-Konzept viel dafür getan hat, ökologische Belastungen deutlich zu reduzieren, ist die Pipeline Pflicht. Dass zu viele Überleitungsrechte fehlen, mag auch an ungewissen Perspektiven liegen. Sind die Eigentümer verunsichert? Die Unterensinger und der Flughafen haben im intensiven Dialog einen Kompromiss gefunden. Den müssen aber die Naturschutzbehörden genehmigen. Hauptamtsleiter Dieter Fritz beklagt nun den Stillstand der Kommunikation über die Pläne. Werden diese nur noch halbherzig verfolgt?

Verwunderlich ist, dass die anfangs so überzeugende Öffentlichkeitsarbeit zur Pipeline nachgelassen hat. Grünen-Verkehrsminister Winfried Hermann, Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens, ist gefordert, diese Chance nicht verstreichen zu lassen. Denn weniger Schwerlastverkehr entlastet die Umwelt. Sein Stellvertreter, Stuttgarts OB Fritz Kuhn, hat das Dieselfahrverbot in der Landeshauptstadt gegen viel Widerstand durchgesetzt. Solcher Kampfgeist tut nun auch im Fall der Kerosinpipeline Not.

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