Eine Frau ist aus der Türkei mit mehr als 200 Stangen eingereist. Besonders dreist: Am Gepäckband hat sie unter einem Vorwand mit einer Familie die Koffer getauscht.
Zollbeamte haben am Wochenende am Stuttgarter Flughafen im Gepäck einer Reisenden 40 200 Zigaretten gefunden. Die 24-jährige Passagierin war aus der Türkei kommend in Stuttgart gelandet und wollte die Gepäckausgabe durch den grünen Ausgang für anmeldefreie Waren verlassen. Hier wurde die Frau von den Zöllnern angesprochen und zur Kontrolle gebeten.
Frau spannt Familie für sich ein
Die Reisende verfügt offenbar über einige kriminelle Energie: Während der Überprüfung des Handgepäcks stellte sich heraus, dass die Frau eine Familie gebeten hatte, ihr Gepäck vom Band zu nehmen und mit durch die Zollkontrolle zu transportieren. Sie behauptete, dass ihr ihre Koffer zu schwer seien. Nach der richtigen Zuordnung der Gepäckstücke stellten die Beamten fest, dass sich in den beiden betreffenden Koffern der Frau mit 201 Stangen ausschließlich Zigaretten aus der Türkei befanden. Die Tabakwaren wurden durch den Zoll sichergestellt und gegen die Frau wurde ein Steuerstrafverfahren eingeleitet. Der Steuerschaden beläuft sich auf mehr als 7500 Euro – die weiteren Ermittlungen führt das Zollfahndungsamt Stuttgart.
Dass es sich bei dem aktuellen Fall nicht um einen kleinen Fisch handelt, zeigt der Blick in die Statistik. Der Rekordaufgriff liegt laut Zoll am Stuttgarter Flughafen fünf Jahre zurück. Damals konnten auf einen Schlag mehr als 250 000 Zigaretten in 13 Koffern sichergestellt werden. „Allerdings bei einer neunköpfigen Reisegruppe“, relativiert Zollsprecher Thomas Seemann, der auch die Zahlen des vergangenen Jahres parat hat: 2022 hat das Hauptzollamt Stuttgart rund eine Millionen Zigaretten beschlagnahmt – drei Viertel davon am Flughafen, der Rest bei Kontrollen auf Autobahnen. „Beispielsweise bei der Überprüfung von Reisebussen“, so Seemann.