Blutregen auf der Windschutzscheibe: Der Saharastaub machte sich vor allem als rotbrauner Dreck auf Autos, Fensterscheiben und Gartenmöbeln bemerkbar. Foto: Andreas Rosar/Fotoagentur-Stuttgart

Wieder kommt aus dem Norden Afrikas Saharastaub zu uns – doch diesmal in viel geringeren Mengen. Der Regen wäscht ihn jetzt aus, bevor es deutlich kälter wird.

Autos und Gartenmöbel waren gerade erst vom rötlichbraunen Dreck befreit, da war schon wieder Saharastaub angesagt. Am Dienstag und Mittwoch trat das eigentümliche Wetterphänomen vor allem im Westen und Süden von Deutschland auf – der Himmel, der an den vorangegangen Tagen noch strahlend blau gewesen war, wirkte am Dienstag auch in der Region Stuttgart wie von einem milchigen Schleier überzogen.

Doch im Gegensatz zu vor zwei Wochen, als der Saharastaub tagelang in der Stuttgarter Luft hing, rotbrauner Schmutz sich auf Fensterscheiben und Gartenmöbel legte und sich vor Autowaschanlagen lange Schlangen bildeten, fiel das Wetterphänomen diesmal eher unauffällig aus. „Die Mengen sind deutlich geringer als beim letzten Mal“, sagt Clemens Steiner, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Stuttgart.

Damit Saharastaub aus dem Norden Afrikas in unsere Breiten gelangt, muss er erst einmal in die höhere Atmosphäre kommen, erklärt der Wetterexperte. „Das passiert, wenn über der Sahara Tiefdruck herrscht und es dort einen Wüstensturm gibt.“ Wenn dann noch eine Strömung von Süd nach Nord auftritt, kommt der Staub mit dem Wind nach Mitteleuropa. „Diesmal zog der Staub über den Nordwesten von Afrika nach Frankreich und dann zu uns.“

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Lang bleibt das Wetterphänomen, das in Deutschland mehrmals im Jahr auftreten kann, nicht mehr. „Mit dem Regen wird der Saharastaub jetzt aus der Luft gewaschen“, sagt Steiner.

Am Donnerstag, Freitag und am Wochenende ist dann erst einmal Schluss mit Frühling: Es wird deutlich kälter – der wankelmütige April startet frostig und sogar mit Schnee.