Der insolvente Pforzheimer Versandhändler Klingel hat nun einen Käufer für seine zehnte Marke gefunden. Die Modemarke Wenz geht an die Witt-Gruppe.
Die insolvente Klingel-Gruppe hat den zehnten Markenverkauf abgeschlossen. Die Witt-Gruppe, ein Unternehmen der Otto Group, kauft die Marke Wenz und die dazugehörige Domain voraussichtlich mit Wirkung zu Anfang März. „Mit dem jetzigen Verkauf ist uns eine optimale Lösung gelungen“, sagte Klingel-Geschäftsführer und Pluta-Sanierungsexperte Marcus Katholing.
Der Gläubigerausschuss habe dem Verkauf einstimmig zugestimmt, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Zustimmung der Kartellbehörden zum Kauf stehe noch aus. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Nahezu alle bekannten Marken der Klingel-Gruppe veräußert
„Wir haben nahezu alle bekannten Marken der Klingel-Gruppe veräußert“, sagte Katholing. In den vergangenen Monaten konnte die insolvente Klingel-Gruppe bereits die Marken Klingel, Alba Moda, Babista, Diemer, Happysize, Mona, Miamoda, Vamos und Wellsana veräußern.
Die Witt-Gruppe hat weltweit 21,9 Millionen Kunden, einen Umsatz von knapp 1,2 Milliarden Euro und rund 3700 Mitarbeiter. Seit Ende 2019 gehört die Marke Heine zur Witt-Gruppe. Patrick Boos, Chef der Witt-Gruppe, sagte: „Wir sind mit unseren Marken hervorragend im Segment 50plus positioniert. Wenz ist eine ideale synergetische Ergänzung für unsere Marke Heine im deutschsprachigen Raum und in den Niederlanden.“
Online-Shop für Mode, Schmuck, Wohnartikel und Accessoires
Wenz ist ein bekannter Online-Shop für Mode, Schmuck, Wohnartikel und Accessoires. Die Marke gehörte seit 1996 zur Klingel-Gruppe und war zuletzt in Deutschland, Österreich, Belgien und den Niederlanden aktiv.
Die K-Mail Order GmbH & Co. KG, die Hauptgesellschaft der Klingel-Gruppe mit Sitz in Pforzheim, befindet sich seit Mai 2023 im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Der operative Geschäftsbetrieb mit Bestellmöglichkeiten in den Onlineshops oder am Telefon lief bis Ende Januar 2024. Seither verkauft die Gruppe keine Produkte mehr an die Kunden.
In den kommenden Monaten kümmern sich die Mitarbeiter um die Abwicklung von Retouren und allgemeinen After-Sales-Serviceanfragen. Der Kundenservice werde weiter erreichbar sein, heißt es in der Mitteilung.