Unter anderem für die Kameraden der getöteten Feuerwehrfrau war die Tat ein Schock. Foto: Werner Kuhnle

Die Staatsanwaltschaft Heilbronn wirft dem 28-Jährigen vor, im Sommer in Marbach seine Frau getötet und dann ein Feuer gelegt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft Heilbronn hat jetzt gegen den 28-jährigen Ehemann der Toten, die am 6. August bei einem Brand in Marbach-Süd gefunden wurde, Anklage wegen Totschlags erhoben. Darüber hinaus wirft sie ihm versuchten Mord zum Nachteil der Bewohner des Mehrfamilienhauses sowie besonders schwere Brandstiftung vor. Das teilt die Staatsanwaltschaft am Montag mit.

Der Angeschuldigte soll demnach im Laufe der Nacht vom 5. auf den 6. August in diesem Sommer seine 28 Jahre alte Ehefrau getötet, mutmaßlich erstickt, haben. Um die Tat zu verdecken, soll er den Leichnam in einen Kellerraum des Mehrfamilienkomplexes gebracht und dort ein Feuer entzündet haben. Es wird ihm vorgeworfen, dabei ein unkontrolliertes Ausbreiten des Brandes im Gebäude und so den möglichen Tod der im Haus größtenteils schlafenden Bewohner in Kauf genommen zu haben. Daher sieht die Staatsanwaltschaft die Mordmerkmale der Heimtücke, des gemeingefährlichen Mittels und der Verdeckungsabsicht als erfüllt an.

Da der Angeschuldigte sich zu den Beschuldigungen nicht geäußert hat, ist kein genaues Motiv bekannt. Möglicherweise könnte eine Trennung durch die Geschädigte Hintergrund der dem Angeschuldigten vorgeworfenen Tat gewesen sein. Es sei auch im Umfeld der Eheleute ermittelt worden, berichtet Staatsanwältin Mareike Hafendörfer. Hier habe es Andeutungen gegeben, dass sich die 28-Jährige von ihrem Mann habe trennen wollen. Ob beide zum Zeitpunkt der Tat schon nicht mehr zusammen gelebt haben, könne man nicht zweifelsfrei sagen. Tatsache sei, dass sich am Abend der Tat beide in der Wohnung aufgehalten hätten.

Sowohl der Angeschuldigte als auch die Geschädigte waren Mitglieder von freiwilligen Feuerwehren. Die Feuerwehrfrau war auch in der Jugendfeuerwehr in Marbach sehr aktiv. Sie hinterlässt ein zweijähriges Kind, für das ihre Kameraden am Samstagabend mit einem Benefizevent Geld gesammelt haben.

Der Angeschuldigte befindet sich nach seiner vorläufigen Festnahme am 6. August seit dem 7. August in Untersuchungshaft. Die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Heilbronn hat nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens, die Fortdauer der Untersuchungshaft und die Termine zur Hauptverhandlung zu entscheiden.