Teodor Currentzis Foto: SWR/Patricia Neligan

Teodor Currentzis hat mit dem SWR-Symphonieorchester ein Konzert gegeben, das den Titel „Appell für Frieden und Versöhnung“ trug. Worte hat er nicht gefunden. Aber das Programm hat die Menschen im gut besetzten Stuttgarter Beethovensaal tief berührt.

Das Konzert ist zu Ende, das Publikum jubelt. Die Musiker könnten sich so umarmen, wie sie das zum Abschluss immer tun, und dann die Bühne verlassen, plaudernd, lächelnd. Sie haben exzellent und hochkonzentriert gespielt. Jetzt aber: Stille. Die Bläser in den hinteren Reihen des SWR-Symphonieorchesters erheben sich, sogar der Solist des Abends reiht sich ein, ein Teil des Orchesters beginnt zu spielen, die anderen fangen an zu singen: einen Bach-Choral. Da die Musiker Masken tragen, versteht man zwar nicht jede Zeile, doch der Inhalt teilt sich mit, und viele Besucher im gut besetzten Beethovensaal kennen ihn ohnehin.