Voller Platz, gute Stimmung: Sindelfingen rockt lockt immer wieder Massen. Foto: /Stefanie Schlecht/Archiv

Soul, Pop, Rock und Reggae: Immer wieder mittwochs wird der Sindelfinger Marktplatz im August zur Konzertbühne. Geboten ist allerhand – auch ein Konzept, das Lärmbeschwerden vermeiden soll.

Robbie Williams, Iron Maiden, Tina Turner, Bob Marley und U2. Fünf musikalische Größen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber eines gemeinsam haben: Sie alle sind diesen Sommer auf dem Sindelfinger Marktplatz zu hören. Vom 2. bis 30. August findet dort immer mittwochs wieder die Veranstaltungsreihe „Sindelfingen rockt“ statt. Und die Organisatoren haben es geschafft, eine bunte Mischung aus Tribute-Bands in die Daimlerstadt zu holen.

Hommage an Tina Turner

Den Auftakt macht die Robbie-Williams- Tribute-Band Feel aus Italien und Slowenien. „Robbie Williams ist etwas für alle Geschlechter und Generationen“, weiß Johannes Leichtle vom Organisationsunternehmen Bankett Plus. „Musikalisch für die Männer, optisch vor allem für die Frauen.“ Nach dem poppigen Start geht es am 9. August weiter mit der Iron-Maiden-Tribute-Band Iron Maidnem aus Ungarn. Auf die Heavy-Metal-Band mit dem leicht verfremdeten Namen freut sich Johannes Leichtle ganz besonders. „Das ist auf jeden Fall ein Highlight, wenn so was in der Innenstadt stattfindet.“

Die Tina-Turner-Show aus Österreich am 16. August wird von 13 Musikern aus Österreich veranstaltet und ist in diesem Jahr besonders bewegend – schließlich ist die Queen of Rock im Mai gestorben. „In der Show werden ihre Hits der letzten 50 Jahre zum Besten gegeben“, sagt Johannes Leichtle. „Eine schöne Hommage an eine großartige Musikerin.“

Auch der Künstler, um den es am 23. August geht, befindet sich längst nicht mehr unter den Lebenden. Die Kölner Tribute-Band Marleys Ghost widmet sich dem Werk von Bob Marley – und zwar vollumfänglich. „Der Sänger lebt seine Rolle“, weiß Johannes Leichtle. „Das wird auf jeden Fall mal was ganz anderes.“

Am 30. August schließt Sindelfingen Rock mit Tribu2 aus Wien, deren Mitglieder U2 Tribut zollen. „Die waren 2016 schon mal da und sind musikalisch ganz hervorragend“, schwärmt Johannes Leichtle. Neben den Hits von U2 sei Tribu2 auch bekannt für eine tolle Show, inklusive LED-Leinwand.

Kein Grund für Ärger?

Stattfinden sollen die Konzerte wieder auf dem Marktplatz. Mit den Anwohnern, die sich in den vergangenen Jahren immer wieder über die Lärmbelästigung beschwert haben, hat Johannes Leichtle inzwischen ein positiveres Verhältnis. Genauer äußern möchte er sich zu der Thematik nicht. „Wir bemühen uns, einvernehmlich aufeinander Rücksicht zu nehmen“, sagt er.

Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Sindelfingen funktioniere weiterhin gut. „Die Kommunikation mit dem Ordnungsamt und dem neuen Citymanager läuft super“, sagt Johannes Leichtle. „Wir haben da eine tolle Konstellation aufgebaut.“

Das Gesamtkonzept selbst orientiert sich am vergangenen Jahr. Die Bühne wird erneut unten am Planiedreieck stehen. „Die Blickrichtung von oben nach unten ist einfach schöner“, sagt Johannes Leichtle. Was ebenfalls gleich bleibt, ist die kulinarische Versorgung. Auf dem Veranstaltungsgelände werden wieder verschiedene Food-Trucks stehen, an denen es Burger, rote Würste und dieses Mal auch lateinamerikanische Spezialitäten zu kaufen gibt. Die Getränkestände wird das Team etwas individueller betreuen. „Bei Iron Maiden werden wir zum Beispiel mehr Bierwagen bereitstellen und bei den anderen Konzerten eher in Richtung Wein gehen“, sagt Johannes Leichtle.

Kein Glas und keine eigenen Getränke

Abstand nehmen wolle man allerdings vom Glas, und stattdessen auf Mehrwegbecher umsteigen. Das habe logistische Gründe, da Glas eher aufwendig zu transportieren und spülen sei. Darüber hinaus habe es in den vergangenen Jahren auch jede Menge Bruchglas gegeben, was durch die Mehrweg-Alternative verhindert werden soll.

Johannes Leichtle weist außerdem darauf hin, dass selbst mitgebrachte Getränke nicht gern gesehen werden. Da Sindelfingen rockt nach wie vor kostenlos für Besucher ist, finanziert sich die Veranstaltungsreihe vor allem durch die Gastronomie-Einnahmen. „Wenn die Leute ihre eigenen Getränke mitnehmen, schadet das dem Gesamtkonzept“, sagt Johannes Leichtle. Die Veranstalter haben deshalb eine kleine Kunstaktion für die Besucher vorbereitet, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Wie genau diese Aktion aussieht, verrät Johannes Leichtle allerdings nicht. „Da sollen sich die Besucher mal überraschen lassen.“

Was die Besucherzahlen selbst anbelangt, so rechnet der Organisator mit ähnlichen Zahlen wie vor der Pandemie. „Die Veranstaltung ist inzwischen ein richtiger Magnet geworden“, sagt er. „Wir erwarten ein schönes, friedliches Zusammenkommen.“