Es gibt Prüfzeichen für Tresore von unabhängigen Institutionen , die bei der Orientierung beim Kauf helfen können. Foto: picture alliance/dpa-tmn/Kai Remmers

Man muss nicht viel besitzen, um einen Tresor füllen zu können. Denn es tut auch weh, wenn Erinnerungsstücke entwendet werden.

Berlin - Ein Tresor ist nicht nur etwas für reiche Menschen. Auch wer keinen teuren Schmuck oder wertvolle Sammlungen besitzt, hat Sachen, die darin lagern können: wichtige Unterlagen oder die Datenträger mit diesen, vor allem aber unwiederbringliche Erinnerungsstücke. Das sollten Kaufinteressenten wissen:

Schreckt ein Tresor in der Wohnung Einbrecher ab?

Ein absolut sicherer Schutz vor Diebstahl ist der Stahlschrank nicht. Aber er kann es Einbrechern ziemlich schwer machen.

Ein Tresor sendet den Eindringlingen zwei Signale: Zum einen deutet er darauf hin, dass der Besitzer etwas Wertvolles hat, das er besonders sicher verwahren will. Zum anderen signalisiert er, dass der Haushalt sicherheitsorientiert ist und es schwer sein könnte, an die Wertstücke zu kommen. „Je nach Temperament des Kriminellen kann er also Einladung oder Abschreckung sein“, sagt Helmut Rieche von der Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“.

Was sollte ich in den Tresor legen?

Vieles liegt auf der Hand: Wertsachen wie Schmuck, Uhren, Edelsteine, Kunstgegenstände und teure Sammelobjekte. Aber auch wichtige persönliche Unterlagen wie Versicherungspolicen, Kaufverträge, Passwörter oder Datenträger mit diesen Informationen sind in einem Tresor sicherer als im normalen Schrank. „Vor allem Dinge, die öfter gebraucht oder betrachtet werden, sind in einem Tresor zu Hause gut aufgehoben“, sagt Frank von Ostrowski vom Fachverband Tresortechnik. „Sie könnten natürlich auch in einem Bankschließfach liegen, das wäre noch sicherer. Aber das ist unpraktisch, wenn man zum Beispiel ein Schmuckstück spontan anlegen möchte, weil man abends ausgeht.“

Was ist mit Bargeld?

„Größere Summen Bargeld gehören nicht in die Wohnung, nicht unter die Matratze und auch nicht in einen Tresor“, findet Helmut Rieche. „Der beste Platz für Geld ist ein Konto bei der Bank.“

Worauf achte ich beim Kauf?

Orientierung bietet die Sicherheitsstufe. Frank von Ostrowski empfiehlt die mittleren Stufen 0 bis 3. Je einbruchsicherer ein Tresor ist, desto schwerer ist er und desto dicker sind seine Wände. Ein weiterer Wert der Produkte ist der Widerstandsgrad. Er geht einher mit der Sicherheitsstufe und gibt Aufschluss darüber, wie lange ein Einbrecher brauchen würde, um den Tresor zu knacken. Je höher die Sicherheitsstufe, desto höher auch der Widerstandsgrad.

Welche Vorgaben machen die Versicherungen?

„Die Entscheidung, wie viel Geld und welche Wertsachen in welchem Tresor versichert werden können, liegt beim Hausratversicherer“, sagt Kathrin Jarosch vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Dabei spiele die Sicherheitsstufe und der Widerstandsgrad eine Rolle. Stufe 0 liegt bei 40 000 Euro Versicherungswert, Stufe 1 bei 65 000 und Stufe 2 bei 100 000.

Aber auch die Frage, ob es eine Einbruchmeldeanlage im Haus gibt, sei für den Versicherer entscheidend, so Jarosch. Sie rät, dem Versicherer möglichst detaillierte Informationen über Art und Wert der aufbewahrten Dinge zu geben – und das vor dem Kauf eines Tresors.

Wo ist ein guter Platz für einen Tresor?

„Das ist sehr unterschiedlich“, sagt Frank von Ostrowski. „Wichtig ist, es potenziellen Dieben nicht leicht zu machen, ihn einfach mitzunehmen oder aufzubrechen.“ Daher sollte man beim Kauf eines Tresors drauf achten, dass das passende Befestigungsmaterial dabei ist. „Das gehört unbedingt zusammen, sonst erfüllt der Tresor nicht die Sicherheitsangaben.“

Der Kasten sollte ausreichend am Boden und an mindestens einer Wand verankert sein. Von Ostrowski empfiehlt, ihn an einer Stelle anzubringen, die nicht gleich von jedem einsehbar ist.