Das Stuttgarter S-Bahn-Netz war in den vergangenen Tagen wieder einmal von starken Verspätungen geplagt (Symbolbild). Foto: IMAGO/Michael Weber IMAGEPOWER

Seit Dienstag häufen sich die Verspätungen bei der S-Bahn massiv. Auch am Mittwoch und Donnerstag waren zahlreiche Bahnen stark verspätet. Wie läuft es am Freitag?

Im Netz der S-Bahn Stuttgart ist es seit Dienstag an drei Tagen hintereinander zu großen Verspätungen gekommen. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag haben die Schwelle zum S-Bahn-„Chaostag“ überschritten. An allen drei Tagen war im Schnitt mehr als jede fünfte Bahn stark verspätet. Das zeigt unsere Auswertung von Daten des Portals „s-bahn-chaos.de“.

Nachdem sich bereits der Dienstag zu einem Horrortag für S-Bahn-Pendler entwickelt hatte, an dem zwischenzeitlich keine einzige S-Bahn pünktlich unterwegs war, hat sich die Situation am Mittwoch und Donnerstag nur teilweise erholt. Hintergrund der Probleme waren verschiedene Störungen – im Laufe des Dienstags sorgte unter anderem eine defekte Weiche in Bad Cannstatt für Probleme, am späten Donnerstagnachmittag musste der Bahnhof Plochingen wegen Personen im Gleis gesperrt werden. Am Mittwoch vermeldete die S-Bahn auf X (vormals Twitter) keine außergewöhnlichen Vorkommnisse. Trotzdem kam es auch an diesem Tag zu häufigen Verspätungen.

Das folgende Diagramm zeigt in Kalenderansicht die bisherigen „Chaostage“ des Jahres 2023:

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag waren damit die „Chaostage“ Nummer 15, 16 und 17 im laufenden Jahr. So definieren wir Tage, an denen im Schnitt mindestens zwanzig Prozent der Bahnen mit einer Verspätung von sechs Minuten oder mehr unterwegs sind. Umgekehrt ausgedrückt: Weniger als jede fünfte Bahn blieb innerhalb der sogenannten Sechs-Minuten-Pünktlichkeit, an der die Qualität des S-Bahn-Verkehrs gemessen wird.

Auch am Freitag läuft es bei der S-Bahn nicht rund. Im Morgenverkehr war zeitweise fast jeder zweite Zug mit sechs Minuten oder mehr Verspätung unterwegs, wie das laufend aktualisierte Schaubild zeigt. Wie schon am Mittwoch meldete die S-Bahn keine genauen Ursachen, die Verspätungen verteilten sich aufs ganze Netz.

Nach dem Ende der Stammstreckensperrung in den Sommerferien hat sich die Situation der S-Bahn noch einmal verschärft. Der vergangene Dienstag war der unpünktlichste Tag des laufenden Jahres, nur 57 Prozent der Bahnen blieben im Tagesverlauf unter der Sechs-Minuten-Verspätungsgrenze. Auf ganze Monate gerechnet sank die Sechs-Minuten-Pünktlichkeit im September und Oktober nach Angaben der Bahn auf die niedrigsten Werte seit 2015.