Putin speist irre Begriffe in den Medienkreislauf ein – das lohnt sich für ihn. Foto: picture alliance/dpa/AP/Vincent Yu

Wladimir Putin hat einen heißen Krieg begonnen – und einen Härtetest seiner viralen Propagandanetzwerke. Er will wissen, wie gründlich die Realität sich auflösen lässt.

Stuttgart - In modernen Kriegen verschwimmen die Grenzen zwischen Front und Hinterland, sogar die zwischen Gefechtszonen und Drittländern auf vielerlei Weise. Bei Wladimir Putins Aggression gegen die Ukraine kommen Marschflugkörper und Drohnen zum Einsatz, deren Kommandogeber weit weg vom Ort der Detonationen und Aufklärungsbilder sitzen. Irgendwo in Moskau oder in noch ferneren Gegenden sitzen wohl Datenanalysten, die nicht nach Spuren noch intakter Luftabwehrbatterien suchen. Sie dürften die wachsenden Ergebniszahlen einer Suchsoftware auf Bildschirmen kontrollieren. Die Suche dürfte Wortgruppen wie „faschistisches Regime in Kiew“ und „Nato-Aggression“ und anderen, vageren Begriffswolken gelten.