Hier kocht jeder sein eigenes Süppchen! Im Tangba im Leonhardsviertel stellen sich die Gäste die Zutaten für ihr Gericht selbst zusammen. Eine spannende Sache mit leichten Mängeln, findet unsere Testerin.

In Stuttgart scheint sich ein neuer Food-Trend namens Malatang anzubahnen. Nach dem Mala Town im Westen hat kürzlich das Lokal Tangba im Leonhardsviertel, zwischen dem israelischen Restaurant Yafa und dem Jazzclub Kiste, eröffnet.

Die Zutaten fischt sich jeder Gast selbst

Hier kreiert jeder Gast sein eigenes Süppchen. Also auf zum Kühlregal, wo man mit einer Zange die gewünschten Zutaten herausfischt und in eine Plastikschüssel legt. Tofu, Gemüse, Meeresfrüchte, Pilze, Nudeln diverser Art, Lotuswurzel, Rindfleischröllchen: etwa 40 Zutaten stehen zur Auswahl, es wird regelmäßig nachgefüllt. Das aufmerksame Personal erklärt, wie alles funktioniert. Für den Service hätten die Mitarbeiter mindestens vier Sterne verdient, aber an der Kühltheke gibt es Abzüge: Dort liegen drei bis vier Zangen bereit, die man nach dem Benutzen in einen Topf mit Wasser steckt. Wir hätten uns über eine eigene Zange gefreut. Manchmal muss man zudem anstehen, weil sich nur jeweils ein Gast bedienen kann.

Mit der gefüllten Schüssel, an die eine Klammer mit Nummer angebracht wird, geht es zum Abwiegen an die Theke, 100 Gramm kosten 2,69 Euro. Nun heißt es: Suppenbasis (jeweils 1,50 Euro) und Schärfegrad wählen. Sechs Brühen – klassische Malatang, Hühnerknochen, Curry, koreanisch, Tomate (vegan) und Tom Yam Gung (vegan) – stehen zur Auswahl. Die fertig gekochte Speise wird an den Tisch gebracht und kann nach Belieben mit Toppings wie Koriander und Frühlingszwiebeln garniert werden. Bei der Malatang in mittelscharfer Variante prickelt der Szechuanpfeffer auf der Zunge, aber uns fehlt die aromatische Tiefe, wir würzen mit Knoblauch und Pfefferöl nach. Zur thailändisch angehauchte Tom Yam Gung mit Zitronengras und Kokosmilch passen Meeresfrüchte besonders gut. Die koreanische Variante wiederum hat einen angenehm säuerlich-scharfen Geschmack. Zuckererbsen, Pak Choi Brokkoli und die anderen Gemüsesorten sind knackig geblieben, die Nudeln auf den Punkt gegart.

Eine riesige Auswahl an Trendgetränken

Wer keine Lust hat, sein Süppchen selbst zusammenzustellen, kann auch Fingerfood, ein Reisgericht oder eine Tangba-Spezialität ordern. Schön würzig und knusprig sind die Gyoza, Teigtaschen mit Gemüse-Hähnchenfüllung (5,90 Euro). Mittagsmenüs werden ebenfalls angeboten, zudem eine riesige Auswahl an Trendgetränken, etwa Mango Mango mit Käseschaumhaube (5,90 Euro). Das klingt kurios, aber der Geschmacksmix aus fruchtig und leicht herzhaft funktioniert. Bald könnte dann Zeit für Limonaden wie Summer Passions (4,90 Euro) sein. Der 27-jährige Betreiber, der Gastro-Erfahrungen im China-Restaurant seiner Eltern in Leonberg gesammelt hat, hofft, dass ihm auch Außengastronomie bewilligt wird.

Service

Tangba „Malatang“ Bar, Hauptstätter Straße 33/35, Stuttgart, 0 711  / 33 62 66 94. Geöffnet dienstags bis samstags von 12 bis 14 Uhr und 17.30 bis 22 Uhr sowie sonntags von 14 bis 21 Uhr. http://tangba-stuttgart.de

Bewertung

Ambiente: 3 Sterne