Winfried Kretschmann hat sich am Donnerstag zu der Frage geäußert, ob er darüber nachgedacht habe, früher aufzuhören.(Archivbild) Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Winfried Kretschmann will in Baden-Württemberg bis zum Ende der Legislaturperiode regieren. Er habe aber darüber nachgedacht, früher aufzuhören, gab der Regierungschef zu.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann will im Südwesten bis zum Ende der Legislaturperiode regieren - und begründet das auch mit dem Verhalten der CDU. „Ich habe jetzt das Amt und werde das bis zum Ende auch machen, da sich der Koalitionspartner ja weigert - wenn ich zurücktreten würde, würde er keinen Nachfolger wählen in dieser Legislaturperiode“, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag dem Radiosender „SWR 1“. „Find ich jetzt auch nicht gerade nett, aber ist jetzt halt so.“

Auf die Frage, ob Kretschmann darüber nachgedacht habe, früher aufzuhören, sagte der Regierungschef: „Selbstverständlich habe ich darüber nachgedacht. Aber das ist jetzt einfach so.“ Er werde das Amt bis zum Ende machen - vorausgesetzt, er bleibe gesund und fit. Die Bevölkerung könne sich drauf verlassen, dass er nicht schon inhaltlich Abstand genommen habe. Er gehe das Amt jeden Tag mit voller Energie und Kraft an, sagte der 75-Jährige.

CDU-Fraktionschef Manuel Hagel hatte vergangenes Jahr in einem Zeitungsinterview gesagt, dass seine Partei keinen anderen Grünen wählen werde als Kretschmann, sollte dieser frühzeitig, also vor der Landtagswahl 2026, gehen. Eine Ministerpräsidentenwahl „aus Gründen des reinen grünen Machterhalts“ sei für die CDU keine Option, hatte Hagel der „Schwäbischen Zeitung“ gesagt. Damit hatte Hagel etwaigen grünen Gedankenspielen einen Riegel vorgeschoben, im Falle eines frühzeitigen Rücktritts von Kretschmann einen Nachfolger im Amt zu installieren. Hagel ist zwischenzeitlich zum CDU-Landeschef gewählt worden.