Das Werk eines stillen Gärtners: Efeu-Herz im Stuttgarter Norden. Foto: Archiv/Jan Sellner

In unserer notorisch lauten Zeit finden vor allem die Lauten Gehör. Einen Großteil ihrer sozialen Substanz verdankt die Stadt jedoch ihren stillen Helden. Redakteur Jan Sellner würdigt die Stille.

Sie sind keine Partei. Doch man würde ihnen gerne eine Stimme geben. Oder ihren Stimmen mehr Gewicht. Einen größeren Resonanzkörper, damit sie stärker wahrgenommen werden. Die Rede ist von den Leisen. Von Menschen, die nicht auf Lärm anspringen, sondern Lärm vermeiden, weil ihnen das Laute weder zusagt noch entspricht. Diese Leisen sehen sich im Alltag häufig übertönt von allen möglichen Geräuschen und Geräuschemachern. In einer Zeit, die notorisch laut ist, wirkt Leisesein wie Schwäche. Fast schon wie Abwesenheit.