Das Gericht verurteilte den Mann zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. (Symbolbild) Foto: picture alliance / dpa/David Ebener

Ein Pfleger will bei der Arbeit Anerkennung erlangen. Letztlich sind zwei Patienten tot. Am Montag ist der Mann verurteilt worden.

Das Landgericht Bremen hat am Montag einen 44 Jahre alten Altenpfleger wegen Mordes und versuchten Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Nach Bewertung des Gerichts ermordete der Mann 2019 einen Patienten in einem Bremer Pflegeheim, indem er ihm eine Überdosis verabreichte. In einem weiteren Fall konnte das Gericht nicht nachweisen, dass es die Überdosis war, die zum Tod des Patienten führte. Das Urteil ist bisher nicht rechtskräftig.

Das Gericht stellte eine besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren rechtlich zwar möglich, in der Praxis aber so gut wie ausgeschlossen.

Der Angeklagte wollte nach Auffassung des Gerichts Anerkennung erlangen

Der Angeklagte wollte nach Auffassung des Gerichts mit seinen Taten Anerkennung erlangen. Im Fall des Mordes wollte er sich hervortun, indem er einen Tod feststellte. Im Fall des versuchten Mordes leistete er Ersthilfe, um sich als vermeintlicher Retter darstellen zu können. 

Wie ein Sprecher des Gerichts vor dem Urteil mitteilte, wurden die Schlussvorträge unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehalten. Die Forderungen der Prozessbeteiligten waren deshalb nicht bekannt. Das Verfahren hatte im November 2023 begonnen. 

Gegen den 44-Jährigen liegen zwei weitere Anklagen vor, wie der Sprecher des Gerichts mitteilte. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt den Mann, zwischen 2010 und 2011 zwölf weitere Taten begangen zu haben, darunter drei Morde. Über die Eröffnung eines neuen Verfahrens wurde zunächst nicht entschieden. Die Anklagen werden voraussichtlich zusammen verhandelt, wie der Sprecher sagte.