Man muss nicht andauernd lachen, um einen Gipfel zu erklimmen. Mit ein bisschen Schwermut geht es auch. Foto: Unsplash/Denys Nevozhai

Viele schauen pessimistisch in die Zukunft, das Leiden an der Welt hat angesichts der vielen Krisen zugenommen. Doch die Rückkehr der Schwermut birgt Chancen. Ein Lob der Melancholie und des kritischen Denkens.

„Dumm sein und arbeiten, das ist das Glück“, dichtete einst Gottfried Benn in einem resignativen, ja beleidigten Ton, der für diesen meisterhaften Sprachsezierer nicht ungewöhnlich war. Immerhin soll der Berliner Arzt und Lyriker ein „Melancholiker im Meere des Entsetzens“ gewesen sein, so poetisch wie drastisch wird Benns Wesen und Temperament von einem seiner zahllosen Biografen beschrieben.