Bäume spenden Schatten und verhindern ein zu starkes Aufheizen von versiegelten Flächen. Foto: dpa/Patrick Pleul

Privatleute können sich aus einer Liste ihren Wunschbaum aussuchen und dann in ihren Garten pflanzen. Die Stadt lässt sich diese Klimaschutz-Aktion 10 000 Euro kosten.

Die Stadt Kornwestheim verteilt Bäume. 100 an der Zahl sollen es sein. Wer Platz in seinem Garten für einen Baum hat, kann einfach aktiven Klimaschutz betreiben und sich bei der Stadtverwaltung melden. „Er kann sich dann einen Baum aus einer Liste aussuchen, die wir zusammengestellt haben und bekommt ihn dann geschenkt“, erklärt Cordula Wohnhas, die Leiterin der Stabsstelle Umwelt- und Klimaschutz im Kornwestheimer Rathaus.

Maximal 200 Euro pro Baum

Wenn die Bäume dann an die künftigen Besitzer übergeben werden, gibt es noch Pflegetipps obendrauf, verspricht Wohnhas. Die Stadt rechne pro Baum mit maximal 100  Euro also mit Gesamtkosten von insgesamt 10 000 Euro. Die Aktion geht auf einen Antrag der Sozialdemokraten zurück. Zum Schutz des Klimas, zum Erhalt der Biodiversität und zum Schutz des in den vergangenen Jahren rückläufigen Baumbestands im privaten Umfeld solle ein Förderprogramm beschlossen werden, so der Antrag. Gefördert werden sollen der Gartengröße angepasste, hochstämmige, bevorzugt heimische Laubbäume. Da die Preise von Laubbäumen je nach Art und Größe stark differieren können, schlage man eine Förderung von 20 Prozent des Kaufpreises des jeweiligen Baumes vor, maximal 200 Euro.

Aktion soll nicht einmalig bleiben

Dass die Stadtverwaltung die gewünschte Baumförderung nicht über ein formales Förderprogramm abwickeln möchte, sondern über eine Aktion „Klimabäume für Kornwestheim“ und das auch schon im Herbst 2023, stieß im Ausschuss für Umwelt und Technik am Dienstag auf Zustimmung. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass nicht falsche Bäume an den falschen Plätzen gepflanzt würden, lautete ein Hinweis aus dem Gremium. Beispielsweise eine Eiche in einen kleinen privaten Garten. Oder aber ein Apfel-Hochstamm an Nachbars Grenze.

Überhaupt solle auch das Thema Nachbarrecht mit in die Informationen aufgenommen werden. Und eigentlich wolle man das zusätzliche Grün ja im Stadtgebiet und nicht auf einer Streuobstwiese außerhalb, so ein Hinweis von Robert Müller von der SPD. Doch Cordula Wohnhas konnte die Bedenken ausräumen. Man sei für jeden Baum dankbar, der überhaupt gepflanzt werde und als Verwaltung wolle man mit den Bürgern auch nicht in Diskussionen über Standorte einsteigen. „Wenn wirklich so viele außerhalb auf Wiesen gepflanzt werden, dann können wir das ja bei der nächsten Aktion ändern“, riet Wohnhas ganz pragmatisch.