Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch des polnischen Bischofs Grzegorz Kaszk angenommen. Foto: AP/dpa/Andrew Medichini

Die katholische Kirche sieht sich als Bewahrer und Verteidiger von Moral und Sitte. Peinlich nur, wenn Sexpartys und -kontakte von Priestern ans Licht der Öffentlichkeit – wie jetzt in Polen geschehen.

Nach Berichten über eine Sexparty eines katholischen Priesters mit einem Callboy in einer katholischen Gemeinde in Polen hat der Vatikan das Rücktrittsgesuch des zuständigen Bischofs angenommen.

Der Papst habe den Rücktritt von Bischof Grzegorz Kaszak akzeptiert, teilte der Vatikan am Dienstag (24. Oktober) mit. Gründe wurden nicht genannt. Polnische Medien hatten zuvor über mehrere Skandale im südpolnischen Bistum Sosnowiec (Woiwodschaft Schlesien) berichtet.

So habe im September ein Geistlicher einen männlichen Prostituierten bestellt, um eine Sexparty abzuhalten. Dies wurde bekannt, weil der Mann das Bewusstsein verlor und der Notarzt kommen musste.

Schlimme Verletzung der moralischen Normen

Das Bistum äußerte sich anschließend dazu auf seiner Website: „Pater Tomasz Z. und zwei weitere Nicht-Kleriker haben sich einer schlimmen Verletzung der moralischen Normen schuldig gemacht, was die Kirche scharf verurteilt“, heißt es. Der Vorfall habe viele Gläubige aufgebracht und zu Recht zur öffentlichen Empörung gesorgt.

Mord und andere Verfehlungen

Bischof Kaszak teilte den Gemeindemitgliedern seinen Rücktritt selber mit und bat sie um Verzeihung für seine „menschlichen Schwächen“.

Zuvor hatte das Bistum bereits Schlagzeilen gemacht, weil der Leiter des Priesterseminars beim Geschlechtsverkehr in einem Club für Homosexuelle aufgefallen war. In einem anderem Fall soll ein 46 Jahre alter Priester einen 20 Jahre jüngeren Diakon getötet und sich anschließend selber vor einen Zug geworfen haben.