Über Respekt und Anerkennung wird bei der interkulturellen Woche in Leinfelden-Echterdingen diskutiert. Foto: imago/IlluPics

Die Stadt Leinfelden-Echterdingen will ein Zeichen für eine offene Gesellschaft setzen. Sie beteiligt sich an der interkulturellen Woche 2023. Was ist dort geboten?

Ein Zeichen setzen für eine offene Gesellschaft – das ist laut Carl-Gustav Kalbfell, Bürgermeister in Leinfelden-Echterdingen, wichtiger denn je. „Zurzeit kommen so viele Menschen wie noch nie nach Deutschland“, sagt er. „Nicht nur aus der Ukraine, sondern auch aus dem Iran, aus dem Irak, aus Syrien, aus Afghanistan und aus afrikanischen Staaten.“ Die Stadt Leinfelden-Echterdingen beteiligt sich von Sonntag, 24. September, an wieder an der interkulturellen Woche. Dabei handelt es sich um eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der evangelischen Kirche und der griechisch-orthodoxen Metropolie. „Neue Räume“ lautet die Überschrift.

Viele Vereine und Organisationen machen mit

„Wir wollen Begegnungsmöglichkeiten schaffen, nach dem Motto nicht übereinander reden, sondern miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Kalbfell. Die einheimische Bevölkerung könne auf vielfältige Weise in Kontakt treten mit den Menschen, die neu nach Leinfelden-Echterdingen gekommen sind, ergänzt Carola Henck von der Kontaktstelle für Integration im Amt für soziale Dienste. Sie hat das Programm federführend organisiert. Es wird gemeinsam gekocht, gemeinsam Tee oder Kaffee getrunken, zweisprachig vorgelesen und gemeinsam gebetet. Mit im Boot sitzen internationale Vereine der Stadt, Geflüchtetenkreise, Migrantenorganisationen, Stiftungen, Religionsgemeinschaften, Büchereien und die Volkshochschule.

Es bietet sich zum einem die Möglichkeit, in bestehende Angebote hineinzuschnuppern. So verwandelt der örtliche Kulturkreis am Sonntag, 24. September, einen Raum im Alten Rathaus Musberg von 16 Uhr an wieder in ein philosophisches Café. Das Thema der Diskussion lautet Respekt und Anerkennung. Die Liebenzeller Gemeinschaft Leinfelden bietet immer dienstags und damit auch am Dienstag, 26. September, einen Begegnungstreff für ukrainische Geflüchtete im Leinfeldener Christus-Forum an.

Ein Friedensgebet im Treff Impuls

Speziell für diese Woche konzipiert wurde das multireligiöse Friedensgebet am Mittwochabend, 27. September. Von 19 Uhr an werden im Treff Impuls Vertreterinnen und Vertreter des Christentums, des Hinduismus, des Islam und des Judentums Texte aus einzelnen Religionen besprechen, gemeinsam beten und so ein Friedenszeichen setzen. Schülerinnen und Schüler des Leinfeldener Immanuel-Kant-Gymnasium haben mit einem Lehrer die Wanderausstellung „Hier & Jetzt“ geplant und konzipiert. „Die Schau porträtiert geflüchtete Menschen aus dem Nordirak“, sagt Carola Henck. Am Donnerstag, 28. September, lädt die Schule von 14 Uhr an Interessierte zum Besuch der Ausstellung ein. Jesidische Geflüchtete werden von ihren Erfahrungen und Erlebnissen berichten. Kinder bis sechs Jahre können am Freitag, 29. September, mit ihren Eltern im Außengelände des Regenbogenkindergartens spielen, sich bewegen und Spaß haben. Veranstalter ist das Kinder- und Familienzentrum Arche Nora.

Programme liegen in öffentlichen Gebäuden, Bankfilialen und Läden aus. Online ist das Programm auf der städtischen Homepage zu finden.