Zur Signa-Gruppe gehören unter anderem der ebenfalls insolvente Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof und das Hochhausprojekt Elbtower in Hamburg. Foto: Marcus Brandt/dpa

Der Konzern sieht sich mit 8,6 Milliarden Euro an Gläubigerforderungen konfrontiert. Doch der Insolvenzverwalter erkennt vorerst nur einen Bruchteil davon an.

Wien - Im Insolvenzverfahren der Signa Holding GmbH sind insgesamt 8,6 Milliarden Euro an Forderungen angemeldet worden. Dies teilte der Insolvenzverwalter der Immobilien- und Handelsholding, Christof Stapf, in Wien mit. Er habe jedoch vorerst nur rund 80 Millionen Euro der Forderungen anerkannt und den großen Rest abgewiesen, sagte er. Abgewiesene Gläubiger können nun versuchen, durch einen Gerichtsentscheid doch noch einen Teil der Gelder zu sichern.

Stapf sprach von einer "Aufblähung" der Forderungssumme. Er verwies dabei auf 5,1 Milliarden Euro an Garantien, die die Holding abgegeben hatte, sowie weitere 1,6 Milliarden an Verbindlichkeiten innerhalb der Signa-Gruppe. Ein Teil dieser Summen werde im Insolvenzverfahren voraussichtlich nicht berücksichtigt werden, hieß es.

Die Insolvenzverfahren der Holding sowie der wichtigsten Teilgesellschaften Signa Prime und Signa Development werden dadurch erschwert, dass der österreichische Signa-Gründer René Benko seine Gruppe aus einem intransparenten Geflecht aus Hunderten Einzelfirmen aufgebaut hat.

Zur Signa-Gruppe gehören unter anderem der ebenfalls insolvente Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, das KaDeWe in Berlin und das Hochhausprojekt Elbtower in Hamburg. Signa hatte in der Niedrigzinsphase stark expandiert. Im Zuge gestiegener Zinsen, Baukosten und Energiepreise ist die Gruppe in eine Krise gestürzt.