Derzeit darf man in der Spitze maximal 600 Watt mit einem sogenannten Balkonkraftwerk produzieren. Foto: imago//Lammerschmidt

Weil Marcel Lutz sein Balkonkraftwerk so toll findet, möchte er andere mit der Idee anstecken. Seine erste Veranstaltung in Filderstadt hat ihn überrascht.

Marcel Lutz sagt, er sei da reingerutscht. „Ich habe mich breitschlagen lassen.“ Dass das nicht sonderlich schwer gewesen sein dürfte, merkt man, wenn man mit dem 41-Jährigen spricht. Er brennt fürs Thema Balkonkraftwerke. Mit diesen Stecker-Solargeräten darf man derzeit maximal 600 Watt in der Spitze produzieren und direkt übers Hausstromnetz verbrauchen. Der Mann aus Neuhausen auf den Fildern hat selbst mehrere Module an einer gemieteten Doppelhaushälfte, teils als kleine Inselanlage, installiert. Und weil die Stromproduktion mit den Steckersolargeräten so gut funktioniert, will er andere mit der Idee anstecken.

Bei Facebook hat er eine Gruppe für Leute aus der Gegend gegründet, die sich für Balkonkraftwerke interessieren. Und so kam eines zum anderen. Am 13. April haben Marcel Lutz, Gerd Zimmermann und Joachim Otahal zum ersten Solar-Stammtisch in Filderstadt eingeladen. Die beiden anderen hat der Neuhausener, der aus Filderstadt stammt, über Facebook kennengelernt. Rund zwei Dutzend Leute seien zum Griechen am Fleinsbach gekommen. Marcel Lutz sagt, er habe mit weit weniger gerechnet. Er nennt den Abend „turbulent“.

Mieter müssen ihren Vermieter fragen

Es sei eine private Veranstaltung gewesen, ehrenamtlich organisiert, „im Sinne der Nachbarschaftshilfe“, sagt er. Elektriker sei er keiner, wohl aber ausgebildeter Elektrotechniker – und Praktiker. Gemeinsam mit Gerd Zimmermann und Joachim Otahal habe er Fragen beantwortet. Beispielsweise: dass Mieter ihren Vermieter fragen und Eigentümergemeinschaften mehrheitlich einwilligen müssen; dass man die Module bei der Bundesnetzagentur und dem Netzbetreiber anmelden muss; dass der Aufbau kein Hexenwerk ist und es nicht zwangsläufig Fachleute dazu braucht.

Eine Frage, die sich Marcel Lutz seit dem ersten Solar-Stammtisch selbst stellt: wie es weitergehen soll. Klar ist für ihn, im Mai treffe man sich zum zweiten Mal, allerdings müsse über Ort und Format noch einmal beratschlagt werden. Eine Diskussion mit 20, 30 Leuten klappe schlecht, vielleicht müsste man Thementische aufstellen, überlegt er. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, kann sich per Mail an Marcel Lutz wenden: Filder-Solar-Stammtisch@gmx.de.