Günther Wöhler und Dieter Burr vom Leonberger Hospizverein, Rotarierin Vera Bubeck, Landrat Roland Bernhard, Eberhard Röhm und Beate Lehmann vom Weil der Städter ambulanten Hospiz und Rotarier Helmut Schmauß, Organisator des Benefizkonzertes (v. l. n. r.) Foto:  /Ute Jenschur

Der Erlös des Benefizkonzerts der Rotarier mit dem Sinfonieorchester Leonberg kommt auf 20 000 Euro. Was genau geschieht mit dem Geld?

Seit mittlerweile 22 Jahren veranstaltet der Rotarier Club Leonberg-Weil der Stadt gemeinsam mit dem Leonberger Sinfonieorchester ein Benefizkonzert in der Stadthalle unter der Leitung von Alexander Adiarte zugunsten der Hospize in Leonberg und Weil der Stadt. Mit dem Konzert will der Rotary Club eine Brücke bauen zwischen schwer erkrankten Menschen und Menschen, die helfen können.

Diese Gala für den guten Zweck ist fester Bestandteil des Jahreskalenders für klassische Musik in Leonberg. Und da der Hospizgedanke in Leonberg stark verwurzelt ist, bringt das Konzert regelmäßig einen hohen Spendenbetrag für den guten Zweck ein. Zum einen landen im Spendentopf die Eintrittsgelder, aber auch die Barspenden, die die Besucher am Ende des Abends in die Sammelboxen werfen, tragen zu dem guten Ergebnis von diesmal 20 000 Euro bei. Davon erhält das stationäre Hospiz in Leonberg 15 000 Euro, an das ambulante Hospiz in Weil der Stadt gehen 5000 Euro.

Für die Aus- und Fortbildung der ehrenamtlichen Helfer

Verwendet wird ein Großteil der Spenden in beiden Hospizen für die Aus- und Fortbildung der ehrenamtlichen Helfer, rund 80 sind es allein in Leonberg, die vor allem im Rahmen der Trauerarbeit die Angehörigen unterstützen. Auch der ambulante Hospizdienst Weil der Stadt unterstützt und begleitet Sterbende, Schwerkranke und ihre Angehörigen mit 18 ehrenamtlichen Helfern.

Wer in der Hospizarbeit ehrenamtlich tätig sein möchte, wird nicht einfach ins kalte Wasser geworfen, sondern erhält eine 100 Stunden umfassende Ausbildung zum geprüften Trauerbegleiter und engagiert sich idealerweise mindestens zwei Jahre für das Hospiz. „Aber es gibt glücklicherweise wenig Fluktuation in diesem Bereich, in der Regel ist die Aufnahme einer solchen Aktivität gut überlegt“, berichtet Günther Wöhler, der stellvertretende Vorsitzende des Leonberger Hospizvereins.

Auch für Menschen, die durch Krankheit einen Menschen verloren haben

Die Trauerbegleitung richtet sich nicht nur an Hospiz-Angehörige, sondern kann von allen Menschen genutzt werden, die zum Beispiel durch einen Unfall oder eine Krankheit einen Menschen verloren haben. Das Trauercafé ist ein offener Treffpunkt für Trauernde in Café-Atmosphäre. Bei Kaffee, Tee und Kuchen kann anonym geredet, geschwiegen, geweint, aber auch gelacht werden.

Dieses Mal fand die traditionelle Spendenübergabe in den neuen Räumlichkeiten im zweiten Stock des Leonberger Hospizes gemeinsam mit Vertretern der Hospize, der Rotarier und mit Landrat Roland Bernhard, dem Schirmherrn der Benefizgala, statt.

Zusätzliches Stockwerk auch für den ambulanten Bereich

Das Gebäude in der Seestraße wurde im Laufe des Jahres in Rekordzeit aufgestockt. Das zusätzliche Stockwerk hat Platz geschaffen, um den wachsenden Aufgaben im ambulanten Bereich gerecht zu werden. Entstanden sind Räume für Schulungen, Veranstaltungen sowie für Einzel- und Gruppengespräche, für das Trauercafé und für die Aktivitäten des ambulanten Kinderhospizes, in dem vor allem die Eltern lebensbedrohlich kranker Kinder begleitet werden.

Aber auch Zusatzangebote, die die Lebensqualität der Gäste erhöhen, werden über die Spenden finanziert, dazu gehören zum Beispiel der Therapiehund, die Musik- und Kunsttherapie.