Heavy-Metal-Fans feiern vor der „Faster-Stage“, einer der beiden Hauptbühnen auf dem Festivalgelände in Wacken. Foto: dpa/Christian Charisius

Wacken 2023 platzt wie in den Vorjahren wegen Dauerregens zwar nicht aus allen Nähten, aber immerhin 50 000 Heavy-Metal-Fans feiern im Schlamm des Open-Air-Festivals. Einer von ihnen wurde vermisst – und ist jetzt gefunden worden.

Halbzeit beim Heavy-Metal-Festival im Schlamm von Wacken: Nach Tagen mit Regen und Matsch stehen für die Fans in Schleswig-Holstein einige musikalische Höhepunkte an. Auf den beiden großen Hauptbühnen wollen am Freitagabend (4. August) erst die US-Band Megadeth und kurz danach die britische Gruppe Iron Maiden um ihren Frontmann Bruce Dickinson den mehr als 50 000 Besuchern einheizen.

Wo war Josè P.?

Einer von ihnen ist Josè P.. Seit drei Tagen fehlte von dem 55-Jährigen jede Spur bei dem Open-Air-Festival in der schleswig-holsteinischen Gemeinde. Seine besorgte Familie hatte eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgegeben. Diese hatte prompt mit einer Öffentlichkeitsfahndung im Netz reagiert.

Jetzt ist der Familienvater wiederaufgefunden worden. „Er ist 20 Kilometer von hier an einer Tankstelle gesehen worden“, berichtet Astrid Heidorn von der Polizei Itzehoe gegenüber dem TV-Sender RTL. „Da ist er von einer Polizei-Streife angetroffen worden.“ Die Beamten seien „sehr froh“, dass sie José P. „nach Hause bringen konnten.“

„Er genießt Wacken intensiv“

Augenzeugen sollen den Vermissten stark alkoholisiert und wild feiernd auf dem Festival im Matsch gesichtet haben. „Er genießt Wacken intensiv, wird aber trotzdem von seiner Familie vermisst“, berichtet die Polizeipressesprecherin.

Zuvor hatte die Polizeidirektion Itzehoe die Medien und die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach dem 55-jährigen gebeten und eine „Blaulicht“-Meldung auf dem Presseportal der Polizeidirektion Itzehoe veröffentlicht.

Bildergalerie: Heavy-Metal-Fans in Party-Laune

Ansturm auf die besten Plätze in der ersten Reihe. Foto: Imago/Fotostand/Sven Baeh/r
Die Heavy-Metal-Fans sind in Party-Laune. Foto: Imango//Dirk Jacobs
Panoramablick von einer der Bühnen auf die Zuschauermenge. Foto: Iamgo//Dirk Jacobs
Dürfen beim Wacken nicht fehlen: Wikinger-Imitate. Foto: Imago//Dirk Jacobs
Der Boden auf dem Festivalgelände ist nur noch eine einzige Schlammpiste. Foto: Imago//Fotostand/Sven Baehr
Bei Pyrotechnik und Hard-Rock-Sound wird’s manchen Fans ganz warm uns Herz. Foto: Imago//Fotostand/Sven Baehr
Endlich geht’s los: Die Bands heizen den Fans trotz Dauerregens kräftig ein. Foto: Imago//Fotostand/Sven Baehr

Wie geht es bei Wacken 2023 weiter?

Nach chaotischem Start mit Einlassstopp für Tausende Metalfans wegen sehr schlechter Platzverhältnisse auf dem verschlammten Festivalgelände geht das Programm trotz Wetterkapriolen ohne größere Veränderungen weiter.

Die Polizei muss auf dem Gelände vergleichsweise selten eingreifen. Es gebe deutlich weniger Einsätze als in den Vorjahren, sagt eine Polizeisprecherin. Größtenteils handele es sich um „polizeiliche Unterstützung von Personen in hilflosen Situationen oder um Streitschlichtung“.

Wer nicht reinkommt, bekommt sein Geld zurück

Vielen der ursprünglich 85 000 erwarteten Festivalbesucher blieb der Zugang zuvor aber versperrt. Wer nicht rein durfte, sollte das Geld zurückerhalten. Nach Schätzung der Polizei halten sich rund 50 000 Fans auf dem Gelände auf. Die Polizei berichtete, dass 60 Prozent der Campingflächen besetzt seien. Die Veranstalter nannten bislang keine genaue Besucherzahl.

In der Nacht zum Sonntag soll das Festival enden. Gegen 2 Uhr sollen die letzten von ursprünglich rund 200 geplanten Konzerten auf neun Bühnen gespielt sein.

Die Wetteraussichten für Metalfans sind nach viel Regen indes ein wenig positiver: „Die Wolkenlücken werden größer und es wird eine Handvoll Sonnenstunden erwartet“, erklärt ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Spätestens zum letzten Festivaltag am Sonntag werde der Regen aber wohl zurückkehrn.