Die Einsatzzentrale in der Plochinger Straße. Feuerwehrkommandant Oliver Knörzer (links) koordinierte den Einsatz. Foto: /Johannes M. Fischer

Den Brandherd in einem Keller zwischen Plochinger und Ulmer Straße konnte die Feuerwehr schnell löschen. Doch dann wurde plötzlich klar: Der Brand breitete sich in einem Kellersystem unterirdisch weiter aus.

Ein Großaufgebot der Feuerwehr ist am Freitagvormittag in die Plochinger und die Ulmer Straße in Esslingen ausgerückt. Das Feuer brach laut Polizeiangaben gegen 10.50 Uhr in einem Keller eines dort ansässigen Autohauses aus. Brandursache war offenbar ein technischer Defekt. Die Feuerwehr war schnell zur Stelle und konnte gegen 11.30 Uhr das Quellfeuer löschen. Doch dann erkannten die Feuerwehrleute: Ihre Arbeit war damit noch nicht getan.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Großeinsatz in Esslingen

Feuerwehrkommandant Oliver Knörzer, der den Einsatz leitete: „Es war ein Brand in einer Elektroanlage. Das Problem: Hier sind mehrere Gebäude miteinander verbunden, teilweise nur durch Kabelrohre. Wir wissen noch nicht, was in den Rohren ist.“ Bei einer Lagebesprechung in der Plochinger Straße, wo die Feuerwehr an einem ihrer Fahrzeuge ihre Einsatzleitung platzierte, wurde dann schnell klar: Die Rohre mussten gewässert werden. Der Brand konnte gegen 12.30 Uhr vollständig gelöscht werden. Durch das Feuer wurde der Verteilerkasten im Keller des Autohauses zerstört, es ist ein Schaden in Höhe von etwa 8000 Euro entstanden.

Straßen gesperrt

Die Löscharbeiten hatten auch Einfluss auf den Straßenverkehr. Die Gebäude, die verschiedene Unternehmen beherbergen und wo auch der so genannte Smart-Turm steht, liegen zwischen zwei vielbefahrenen Straßen, der Plochinger und der Ulmer Straße im Stadtteil Oberesslingen. Die Ulmer Straße wurde kurzfristig in Richtung Innenstadt komplett gesperrt, dann aber relativ schnell in eine Richtung wieder frei gegeben. In der Plochinger Straße waren die Behinderungen überschaubar.

„Heute geht nix mehr.“

Einer der ansässigen Unternehmen ist die Esslinger Filiale der AMZ Stuttgart GmbH, wo Autos der Marke Citroen verkauft werden. Geschäftsführer Michael Zanzinger bekam morgens einen Anruf: „Chef, wir haben keinen Strom mehr.“ Der Strom sei dann noch mal kurzzeitig zurückgekommen, doch dann wurden die Bildschirme in den Büros schwarz, der Kühlschrank stellte seine Arbeit ein und die Lichter gingen aus. Und Zanzinger bekam den nächsten Anruf: „Chef, da ist was durchgeschmort.“ Tatsächlich lag der Geruch von verschmortem Gummi – ähnlich dem Geruch einer defekten Kupplung – auch noch Stunden später im Hof, der die Gebäude miteinander verbindet. Die Feuerwehr sei dann sehr schnell da gewesen, so Zanzinger. Aber der Tag war gelaufen. „Heute geht nix mehr.“ Und, mit Blick auf den toten Bildschirm: „Da sieht man mal, wie schnell man aufgeschmissen ist.“