Robert Habeck: Fehlgeschlagene Kommunikation in der Talkshow. Foto: AFP/JOHN MACDOUGALL

Mit seinem Versuch, eigene Fehler zu kaschieren, verliert Robert Habeck das Vertrauen der Menschen, kommentiert Franz Feyder den Auftritt des Vizekanzlers in der ARD-Talkshow „Maischberger“.

Ja, Robert Habeck kann, er muss einem leid tun: Der Grüne hat die größte Energiekrise zu managen, in der Deutschland je steckte. Dabei kehrt er nur den Scherbenhaufen zusammen, den 24 Jahre SPD- und CDU-geführte Bundesregierungen hinterlassen haben, die sich den Verlockungen vermeintlich billiger Energielieferungen aus Russland willfährigst hingegeben haben. Längst ist der seit Dezember amtierende Wirtschaftsminister kaum noch in der Lage, große Politiklinien zu entwerfen, weil er sich im Detail darum kümmern muss, dass in Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes die Schornsteine weiter rauchen. Dass er sich dabei verheddern und falsche Worte finden kann – klar, geschenkt.

Was der eigentlich wortgewaltige Philosoph und Germanist in der ARD-Talkshow „Maischberger“ zum Thema Insolvenz absonderte, legt offen, dass Habeck jedes Feingefühl für die Sorgen, den Alltag von Handwerkern, Kleinunternehmern, für den Mittelstand verloren hat. Ein Lehrbeispiel dafür, wie die Kommunikation von Politikern Menschen nicht mehr erreicht, sie verwirrt und sie sich von der Politik abwenden lässt.

Im verzweifelten Versuch, seine Fehler im politischen Handeln, nämlich Mängel im sogenannten Entlastungspaket, zu kaschieren, hat Habeck mit dem Geschwafel von „klassischer Insolvenz“ ein größeres Desaster hinterlassen, als ein „habe ich falsch gemacht“ hätte anrichten können. So geht Vertrauen in Politik verloren.