Titelverteidiger ist der TSV Neuhausen Foto: /Herbert Rudel

Weil der EZ-Handballblog zurzeit aus technischen Gründen nicht erreichbar ist, gibt es die traditionelle Turnierprognose von Sportredakteur Sigor Paesler diesmal hier.

Ich komme gerade aus der Halle. Die vielen Helferinnen und Helfer des TSV Denkendorf sind mit den Vorbereitungen des 28. EZ-Handballpokals beschäftigt. Es wuselt. Als ich da war, wurden gerade die Kühlschränke ins Foyer getragen, auf dem Hallenboden lagen die Banner, bevor sie von Horst Fritz und ein paar anderen an die Wände angebracht wurden, Cheforganisatorin Anna Janu schrieb noch eine wichtige Mail. Es ist angerichtet beziehungsweise wird es am Samstag zum Start um 11 Uhr vollends sein.

Dass es danach zwischenzeitlich nicht so sehr aussah, lass ich hier mal weg. So viele Nerven bei allen Beteiligten hat der EZ-Pokal im Vorfeld noch nie gekostet. Zumindest kann ich das für mich sagen. Aber das Teilnehmerfeld steht, der – umgearbeitete – Spielplan auch. Und so kann ich mich wie vor mittlerweile 13 Jahren in meinem allerersten Text im Blog fragen: „Wer gewinnt den EZ-Pokal?“

Vielleicht würde es reichen, einen Vereinsnamen zu nennen: TSV Neuhausen. Aber dann wäre ich hier zu schnell fertig. Natürlich sind die Maddogs als Drittligist und Titelverteidiger der Top-Favorit. Aber bei der vorletzten Ausgabe hat man gesehen, dass das nicht immer was heißen muss. Denn da hat der TSV Deizisau, der mit elf Gewinnen immer noch der EZ-Pokal-Rekordsieger ist, das Finale gegen die Neuhausener gewonnen. Vor einem Jahr bei der Premiere im Sportpark Weil war es dann wieder Neuhausen. Und zwar deutlich.

Prestige und Chance auf das Halbfinale

Mit den Deizisauern ist beim EZ-Pokal immer zu rechnen. Aber diesmal sind sie ein bisschen angeschlagen. Sie spielen als Aufsteiger eine unbefriedigende Rolle in der BWOL, was auch oder gar vor allem oder etwas dazwischen an den vielen Verletzten liegt. Die fehlen auch jetzt. Top-Favorit in der Gruppe A ist deshalb für mich die HSG Ostfildern, auch wenn deren Trainer Marco Gaßmann das anders formuliert hat und auch die HSG personelle Probleme hat.

Spannend, und das in jedem Fall, wird in der auf vier Teams geschmolzenen Gruppe A das Esslinger Stadtduell zwischen dem Team und der SG Hegensberg/Liebersbronn. Da geht es um die Ehre. Aber nur wer dieses Spiel gewinnt hat auch noch eine Chance auf das Halbfinale, falls es nämlich auch etwas mit einem Coup gegen Deizisau oder Ostfildern wird. Unmöglich ist das nicht.

Die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich diesmal direkt für das Halbfinale. In der Gruppe B ist der erste Anwärter dafür natürlich Neuhausen. Die beiden HSGs aus Ebersbach/Bünzwangen und Owen/Lenningen sind freilich Außenseiter, nach der Absage des Württembergligisten TSV Wolfschlugen kämpfen daher vor allem Verbandsligist und Gastgeber TSV Denkendorf und die Bundesliga-A-Jugend von Frisch Auf Göppingen um Platz zwei.

Vorfreude auf den Göppinger Nachwuchs

Von den Denkendorfern halte ich viel. Auf die jungen Göppinger bin ich wie wahrscheinlich viele Zuschauer besonders gespannt. Vor ein paar Jahren hat ja mal die A-Jugend der HSG Ostfildern mitgespielt und zuletzt die des TVB Stuttgart und sich jeweils sehr gut präsentiert. Aber Göppingen ist eine Nummer. Alles, was man so hört – ich habe das Team auch noch nie spielen sehen -, sind die Jungs echt stark. Man wird sicher den einen oder anderen Handballer beobachten können, den wir später in der Bundesliga, also der Männer, wieder sehen werden. Der Vergleich zwischen Jugend- und Erwachsenenteams ist immer schwierig, macht aber den Reiz aus. Also ich glaube, die Göppinger schaffen es ins Halbfinale. Aber, wie heißt es so schön: Der Bessere möge gewinnen.

Also, strömt in die Halle, esst den Denkendorfern die Maultaschen weg und trinkt ihnen die oben erwähnten Kühlschränke leer – es ist auch genug Alkoholfreies da. Los geht es am langen Samstag um elf gleich mit Team gegen Heli, am Sonntag geht es um 10 Uhr mit den letzten vier Gruppenspielen weiter, das Finale ist um 15.30 Uhr. Danach ist sie beantwortet, die Frage nach dem EZ-Pokalsieger 2024. Am wahrscheinlichsten ist es schon, dass es wieder der TSV Neuhausen ist.

Während des Turniers halte ich mich „am Kreis“ – nicht nur aufgrund der technischen Schwierigkeiten – zurück. Denn ihr seid, wenn ihr nicht ohnehin in der Hall seid, über den Ticker live und in Farbe auf www.esslinger-zeitung.de/ez-pokal bestens versorgt.