An dem Haus ist eine Seitenwand eingestürzt. Foto: 7aktuell/Andreas Werner

Die Netze BW hat ein beschädigtes Gasrohr im Untergrund abgeklemmt. Konnte das Gas durch den Boden ins Haus strömen?

Das Gasleck ist gefunden: Am Donnerstagnachmittag konnte das Energieversorgungsunternehmen Netze BW dieses Teilergebnis der Ursachenforschung einer Explosion am Mittwoch an der Vaihinger Katzenbachstraße melden. Die Straße war dafür aufgegraben worden. Abgeklemmt wurde ein Stück, das vor dem betroffenen Haus sowie links und rechts davon noch etwa eine Hausbreite weit verläuft, teilte Hans-Jörg Großcurth, der Sprecher der Netze BW, mit. Das hatte für Anwohnerinnen und Anwohner die angenehme Folge, dass sie nach knapp 24 Stunden wieder an der Stromversorgung angeschlossen sind. Bei drei Häusern sei die Gasversorgung wegen des abgetrennten Leitungsteils jedoch noch unterbrochen.

Eine Gasexplosion gilt als wahrscheinlich, dabei ist allerdings eine Tatsache bemerkenswert: Das Haus, in dem sie sich ereignete, hatte laut dem Energieversorger Netze BW überhaupt keinen Gasanschluss. Wie es dennoch zu einer Explosion in dem Haus kommen konnte, muss untersucht werden. Die Suche nach dem Leck hatte am Donnerstag aber Vorrang, sagte Christoph Müller, der Geschäftsführer der Netze BW, beim Besuch an der Katzenbachstraße. „Der Anblick der Unglücksstelle und die Gespräche mit den Anwohnerinnen und Anwohnern haben mich sehr betroffen gemacht“, sagte Müller nach seinem Besuch. Für uns geht es jetzt in erster Linie darum, das vermutete Gasleck in der Leitung in der Straße zu finden und zu schließen. Erst dann kann auch die Stromversorgung wiederhergestellt werden, was die Situation für die Anwohner schon einmal sehr verbessern würde. Anschließend müssen wir die Ursache des Unglücks im Detail ermitteln.“

Ein ähnliches Unglück ist in Stuttgart-Luginsland im Jahr 1997 geschehen. Damals konnte das Gas wegen des gefrorenen Bodens nicht durch die Fahrbahn nach oben entweichen und strömte in ein benachbartes Wohnhaus. Zu dieser möglichen Erklärung sagt die Netze BW noch nichts. Die Abklärung laufe noch.

Das Energieversorgungsunternehmen hatte am Mittwoch auch in mehreren Häusern nahe der Unglücksstelle die Gaskonzentration gemessen. Nur in einem Fall habe man eine erhöhte Konzentration festgestellt. Das Haus sei belüftet worden.

Die Gasversorgung in dem Gebiet war laut der Netze BW zu keinem Zeitpunkt unterbrochen. Lediglich der Strom sei abgestellt gewesen. Dennoch hatten mehrere Haushalte am Abend und in der Nacht keine Heizung, da die mit Gas betriebenen Heizungsanlagen nur mit Strom funktionieren.

Die Explosion geschah am Mittwoch gegen 13.20 Uhr. Schon als die Feuerwehr ankam, war die Seitenwand des Hauses zur Straße hin eingestürzt. Zum Zeitpunkt der Explosion war eine 58 Jahre alte Bewohnerin im Haus. Sie konnte sich selbst in Sicherheit bringen und wurde leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Zunächst war noch ein kleiner Hund vermisst worden, binnen kurzer Zeit konnte die Feuerwehr ihn aber aus dem Haus holen. Durch die Explosion war auch ein Brand in dem Gebäude ausgebrochen, den die Feuerwehr nach einer Stunde gelöscht hatte.

Anders als am Mittwoch angekündigt, wurde in der Nacht zum Donnerstag noch nicht mit dem Abbruch des Hauses begonnen. Weil man die Gasleitung noch absuchen musste, sei das zunächst nicht möglich gewesen. Mit den Arbeiten wurde eine private Firma beauftragt, die Feuerwehr unterstützt die Arbeiten.