Windparks sollen künftig schneller genehmigt werden können. Foto: dpa/Andreas Arnold

Die EU einigt sich auf ein schnelleres Vorgehen beim Ausbau der Erneuerbaren – das ist auch eine Chance für deutsche Firmen, meint Korrespondent Knut Krohn.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien geht in Europa voran – allerdings viel zu langsam. Aus diesem Grund ist es wichtig und richtig, dass die EU die Förderung von Wind-, Solar- oder Wasserkraft vorantreibt.

Die EU hat in diesem Fall bewiesen, dass sie schnell und pragmatisch handeln kann. Bitter ist, dass erst der Überfall Russlands auf die Ukraine den Schub beim Ausbau der Erneuerbaren gebracht hat. Ein wichtiges Ziel ist es, unabhängig von russischen Energielieferungen zu werden. Die langfristige Aufgabe aber ist natürlich der Kampf gegen den Klimawandel. Aufgrund des rasanten technischen Fortschritts werden in den nächsten Jahren einige Herausforderungen gemeistert werden, die sich heute noch als Probleme darstellen.

Das ist auch eine Chance für deutsche Unternehmen, die einst bei der Entwicklung und dem Bau von Solarzellen und Windrädern weltweit führend waren. Doch das genügt nicht. Vor allem in der jetzigen Anfangsphase wird es wichtig sein, bürokratische Hürden beim Ausbau der erneuerbaren Energien aus dem Weg zu räumen. Die Auszeichnung von bevorzugten Zonen, in denen es etwa Ausnahmen von Artenschutzvorgaben gibt, ist ein entscheidender Schritt. Es kann nicht sein, dass eine Kolonie von Haselmäusen den Bau eines Windparks verhindert. Auch darf es in Zukunft nicht mehr zu solch absurden Situationen kommen, dass im Norden Deutschlands die Windräder Strom in Massen produzieren, dieser aber wegen fehlender Leitungen nicht in den Süden des Landes transportiert werden kann.

Zentral wird zudem sein, alle Menschen auf dem Weg des ökologischen Umbaus mitzunehmen. So darf etwa der Einbau einer Wärmepumpe oder das Renovieren einer Wohnung nicht zur sozialen Frage werden.